Wenn es der Autobahn heiß und kalt wird, tut ihr das nicht gut. Autofahrer auf der A8 zwischen Holzkirchen und München merkten das bereits im Winter. Auf einer Strecke von 14 Kilometer ist eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern vorgeschrieben.
Denn in diesem Bereich hätte sich der Verbund zwischen der alten Deckschicht und dem darüber liegenden Dünnschichtasphalt gelöst, teilt Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahndirektion Südbayern auf Anfrage mit. Das passiert zum einen wegen des Alters der Autobahn. Und zum anderen wegen der vielen Wechsel zwischen kalten und warmen Wetterlagen.
Reparatur nur ohne Frost möglich
Denn bei warmen Wetterlagen dringt Wasser in Risse zwischen den Schichten – entweder durch tauenden Schnee oder durch Regen. Bei Kälte gefriert das Wasser, dehnt sich aus und “sprengt” ein Loch in den Asphalt. So entstehen auch die Schlaglöcher im Winter.
Wegen der relativ dünnen Asphaltschicht war eine provisorische Reparatur durch die Meisterei mit Kaltmischgut nicht möglich gewesen: “Für den Heißeinbau brauchen wir einfach wärmere Temperaturen”, so Seebacher. Um wie sonst Kaltmischgut einzusetzen, waren die Schäden aber nicht tief genug. Die geflickte Fahrbahndecke wäre im Nu wieder aufgesprungen.
“Wir konnten nicht mehr warten”
Stattdessen setzt man auf Asphaltbeton – sogenannten Heißeinbau. Doch, um diesen hohlraum-armen Belag aufbringen zu können, muss erst das Wetter passen. “Eine grundhafte Reparatur ist erst nach Ende der Frost-Tau-Periode möglich”, so Seebacher weiter.
Eigentlich hätte man damit noch gewartet, weil es nachts noch friert – also zu der Zeit, in der die Reparaturarbeiten wegen dem wenigen Verkehr durchgeführt werden. “Jetzt konnten wir nicht mehr warten. Auch durch den Druck der Bevölkerung”, sagt er. Deshalb wurden die Schäden bereits am vergangenen Dienstag tagsüber durchgeführt.
Neue Baustelle kommt im Herbst
Die Fahrbahn ist wieder in Ordnung und die Geschwindigkeitsbegrenzung ist wieder aufgehoben. Nur vor Straßenschäden wird weiter gewarnt, solange es nachts noch friert. Denn solange können auch neue Straßenschäden entstehen. Wegen des frischen Asphalts wird auch vor Schleudergefahr auf dem Belag gewarnt: “Da muss man vorsichtig fahren”, sagt Seebacher.
Komplett saniert wird die Strecke Holzkirchen – München-Südkreuz so bald nicht, sagt Seebacher. Aber für die Gegenrichtung ist ein solcher Deckenbau im Herbst auf einer Strecke von elf Kilometern vorgesehen. Für den kommenden September können sich Pendler nach München schon auf Staus bei der Rückfahrt einstellen.
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