Kreidls Spende lässt weiter auf sich warten

Es war sein Versprechen vor der Landratswahl: Jakob Kreidl hatte Mitte Februar angekündigt, er wolle nach der Wahl einen bestimmten Betrag spenden – sozusagen als Wiedergutmachung für seine Verfehlungen.

Auch drei Wochen nach der Wahl hat der scheidende Landrat sich noch nicht entschieden, an wen die angekündigte Spende gehen soll und wie hoch der Betrag ausfallen wird.

Wolfgang Rzehak - hier mit Noch-Landrat Jakob Kreidl - bei der letzten Kreistagssitzung unter Kreidls Vorsitz
Wolfgang Rzehak – hier mit Noch-Landrat Jakob Kreidl – bei der letzten Kreistagssitzung unter Kreidls Vorsitz.

Wie das Landratsamt auf Nachfrage mitteilt, gibt es noch keine Entscheidung zu Höhe und Begünstigten des Betrages. Demnach hat sich Jakob Kreidl zwar bereits Gedanken gemacht hat, aber sich noch nicht abschließend festgelegt, an wen seine Spende gehen wird. “Bis jetzt hat der Landrat noch viel zu tun, um die Amtsgeschäfte weiterzuführen. Aber er wird sich das auf jeden Fall demnächst überlegen und seine Entscheidung bekannt geben”, so das Landratsamt gegenüber der TS.

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Eine Spende hatte Kreidl Mitte Februar auf der Podiumsdiskussion mit den Landratskandidaten in Aussicht gestellt. Allerdings, so Kreidl damals, erst für den Zeitraum nach der Wahl, damit die Spende nicht den Eindruck mache, er wolle sich freikaufen. Sie solle vielmehr ein Zeichen der Wiedergutmachung und seiner Integrität sein.

Kosten weiter im Fokus

Auslöser für die Ankündigung war, dass Jakob Kreidl in den letzten Monaten massiv in die Kritik geraten ist, als bekannt wurde, dass die hohen Kosten seiner Geburtstagsfeier zum Großteil von der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee getragen wurden. In der Folge prüft die Staatsanwaltschaftn sowie der Rechnungsausschauss des Kreistages und die Regierung von Oberbayern den Sachverhalt – wobei besonders die hohen Kosten und ihr Zustandekommen im Fokus stehen. Ferner wurde Kreidl von seiner Partei, der CSU, im Vorfeld der Wahl dazu gedrängt, nicht mehr für das Amt des Landrates zu kandidieren.

Bei den Bürgern im Landkreis machte sich Empörung breit: Das Vertrauen zwischen Politik und Bürgern war erschüttert, viele zeigten sich Überrascht vom Ausmaß der Amigo-Wirtschaft. Das schlug sich auch bei den Kommunalwahlen nieder. Fast jeder Zweite ging überhaupt nicht zur Wahl. Die übrigen Wähler suchten sich Alternativen. Mit dem Ergebnis, dass die CSU im Kreistage einige Sitze einbüßte und Jakob Kreidl gar ganz aus dem Kreistag flog. Stattdessen sorgten die Wähler für eine Überraschung: Mit Wolfgang Rzehak kürten sie den ersten Grünen in Deutschland zum Landrat.

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