Faduma, Dine und Mubarak haben vor einigen Wochen über ihre Heimatländer, die Konflikte, ihre Fluchten, über Terror, Hunger und Durst berichtet. „Das war die menschliche Seite“, kommentiert Christa Ortmann von den „Frauen in Schwarz“ (FiS), die diese Politische Matinee im Foolstheater organisiert hatten.
Die Frage lautete damals: Warum sind diese Menschen hier? Nachdem das Interesse mit 120 Besuchern groß war, wollen die Frauen aus dem Organisationsteam der FiS jetzt in die Zukunft schauen. Zunächst haben sie unser Afrika-Bild hinterfragt. Hungersnöte, Dürren, Armut, Terror, Korruption, Kriege, Aids, Flucht, Vertreibung sind einige weit verbreitete Stichworte.
Auf Augenhöhe kommunizieren
Doch Christa Ortmann und ihre Mitstreiterinnen sehen den Schwarzen Kontinent anders: „Afrika ist kein Entwicklungsland.“ Die Holzkirchnerinnen möchten Afrika und die Afrikaner auf ihrem Weg zu Befreiung, Unabhängigkeit und Einheit unterstützen.
Den Flüchtlingen Unterkunft und Essen zu geben, sei ein Weg. Wichtiger jedoch sei es, ihnen ihre Würde wiederzugeben. „In Augenhöhe mit ihnen zu kommunizieren – statt sie zu Bittstellern zu machen“, so Ortmanns Wunsch. Deshalb haben die Frauen in Schwarz zwei afrikanische Referenten in das Foolstheater eingeladen.
Unterstützung auf dem Weg in eine eigene Zukunft
Am kommenden Sonntag, 19. April, um 11 Uhr werden Hamado Dipama aus Burkina Faso und Uche Akpulu aus Nigeria unter dem Titel „Neues schwarzes Denken“ über den mühseligen Weg in Unabhängigkeit und Freiheit berichten. Beide sind selbst Flüchtlinge, aktiv im Bayerischen Flüchtlingsrat tätig und Initiatoren des Arbeitskreises Panafrikanismus München.
Sie werden die politische Seite der Flüchtlingsthematik beleuchten. Ihre Fragen: Wie können wir den Menschen helfen, aus ihrem Teufelskreis herauszukommen, welcher Weg hilft wirklich, welche Hindernisse müssen bewältigt werden. Die Lösung laute, so viel verrät Christa Ortmann bereits, „nicht Mitleid, sondern Respekt“ zu entwickeln. Es bedeute, diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren eigenen Weg zu finden – ohne Vorgaben aus unseren Denkmustern.
Die VeranstalterInnen wünschen sich, dass neben den Holzkirchner Bürgern möglichst viele der Flüchtlinge aus Holzkirchen an der Matinee teilnehmen. Zumindest diejenigen, die schon recht gut Deutsch sprechen. Das könnte ein wichtiger Schritt zu einem intensiveren Austausch, ja zu einer Freundschaft sein.
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