Maus, Maus, zuckersüße Maus

Sie sind grau, haben einen langen Schwanz und können immensen Schaden anrichten – Mäuse machen den Menschen auch im Landkreis Miesbach das Leben schwer. Doch was tun bei Mäusealarm?

Hygiene versus Tierschutz - wer Lebensmittel unverschlossen herumliegen lässt, lockt Mäuse geradezu an Foto: Anja Schweppe-Rahe / pixelio.de
Hygiene versus Tierschutz – wer Lebensmittel unverschlossen herumliegen lässt, lockt Mäuse geradezu an Foto: Anja Schweppe-Rahe / pixelio.de

Sie machen sich mit ihren Schneidezähnen über Essensvorräte her. Sie fressen Gemüse, Müsli, aber auch Süßigkeiten. Und lässt man die kleinen Nager erstmal gewähren, dann könnte es schnell zu einer Mäuseplage kommen.

Niedlich – aber bitte nicht bei mir in der Wohnung

Acht mal pro Jahr können Mäusepärchen theoretisch Junge bekommen. Bis zu acht Junge jedes Mal. Da kann sich schnell eine wahre Mäuseschar ansammeln. So weiß es der Schädlingsbekämpfungsexperte, der anonym bleiben möchte.

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Einen aktuellen Fall hat er gerade. Unter einer Holzterrasse eines Mietshauses fühlt sich eine Mäuse-Groß-Familie im wahrsten Sinne des Wortes sauwohl. Der Mieter möchte nicht, dass die Mäusefamilie den Gifttod stirbt und plädiert für eine Lebendfalle. Vermieterin und Hausverwaltung jedoch würden das ganze lieber mit ersterer Methode beenden. Doch noch kann man sich über das „Wie“ nicht einigen.

Zuständig ist der Hauseigentümer.

So weiß es der Schädlingsbekämpfer. Er – oder sie – entscheidet, wie ein ordnungsgemäßer Zustand des Hauses wieder erreicht werden kann. Dazu ist er vom Gesetz her verpflichtet, so argumentiert der Mieterverein.

Wie man der Mäuseplage Herr wird, dazu gibt es viele Möglichkeiten. Die Varianten reichen von Draht- und Lebendfallen bis hin zu Gift. Die Meinungen dazu gehen aber auseinander, meint der Schädlingsbekämpfungsprofi. Fakt ist: die Mäuse sind schlau und machen es dem Fänger immer schwerer. „Sie warten schon vor der Tür und wenn sie aufgeht, dann sind sie drin.“

Penible Hygiene ist die beste Vorbeugung

Jetzt im Frühling beginnt die Mäusezeit, erfährt man von dem Experten. Dabei ist es auch witterungsabhängig, wie viele Mäuse es in welchem Jahr gibt: „Je nachdem, wie die Natur ihre Kinder füttert“, so beschreibt er den Zusammenhang.

Er selbst hätte seine Dienste nicht den Privathaushalten verschrieben. Er würde hauptsächlich von der Gastronomie gerufen, berichtet er. Dabei geht es darum, einen hygienisch einwandfreien Betrieb für lebensmittelverarbeitende Betriebe zu erreichen, der auch den Augen der Gesundheitsämter und der Lebensmittelaufsicht entspricht.

Ein paar Mäuse seien ja überall, so berichtet er. Wichtig sei vor allem für die Gastronomie, eine Mäuseplage zu verhindern. Dazu sei auf strengste Hygiene zu achten. Mäuse vermehren sich nämlich dann besonders gut, wenn sie leichten Zugang zu Nahrungsmitteln haben. Deshalb sollte mit organischen Abfällen sorgsam umgegangen werden. Insbesondere Essensreste aus der Küche sind so zu beseitigen, dass die Nager keinen Zugang bekommen. Am besten in einer gut verschlossenen Biotonne oder auf dem Komposthaufen.

Essensreste, die in der Biotonne entsorgt werden, locken vermutlich weniger Mäuse an
Essensreste, die in der Biotonne entsorgt werden, locken vermutlich weniger Mäuse an

Am schlimmsten seien Sperrmüllhaufen, unaufgeräumte Schuppen oder Holzterrassenverschläge, die einen guten Unterschlupf bieten. Auch Fütterungsstellen für Haustiere oder Vögel werden gern besucht. Hier sollte man besonders auf Hygiene achten, will man sich nicht ein paar ungeliebte „Haustiere“ auf’s Gelände holen.

Jahrhundertelang wurden Hauskatzen gehalten, um Mäuse zu bekämpfen. Heute dürfte die meistverbreitete Bekämpfung der Mäuse wohl, neben dem Aufstellen von Fallen, das Vergiften sein. Für die Umwelt und für die Tiere selbst dürften am wenigsten verwerflich sogenannte „Gerinnungshemmer“ sein, die dem Vitamin K1 entgegenwirken und bei Nagetieren zu tödlichen inneren Blutungen führen.

Wer es nicht schafft, Hygiene in seinem Haus zu halten oder selbst seine Mäuseplage einzudämmen, ist wohl auf den Rat eines Profis angewiesen. Was aber meist auch heißt, dass in diesem Fall Viel mit Vielem bekämpft wird. Kompromisse sind also bei einer Mäuseplage der falsche Weg oder wie es Friedrich von Logau so schön formuliert hat: „In Zeiten größter Not ist der Mittelweg der Tod.“

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