Auch im Landkreis und im Tal finden viele Wanderungen durch die aufsprießende Natur statt, unterbrochen von Stationen des Gedenkens. Dieses Jahr kommt eine neue Route dazu – unser Geheimtipp: vom Miesbacher Landratsamt hin nach Gmund zum See.
Wegstrecke: Um die Emmaus-Geschichte möglichst körperlich nachempfinden zu können, bedarf es der ungefähren Kilometerstrecke von der damaligen Jerusalemer City bis zum biblischen Emmaus. Ungefähr 11,8 Kilometer. Das ist derselbe Weg vom Landratsamt über die Schnellstraße runter nach Gmund. Protagonisten: Vor zweitausend Jahren der Jünger Kleopas mit einem Freund. Heute zwei Geschäftspartner und Spezl vom scheidenden Landrat.
Die aktuelle Handlung: Nachdem das Miesbacher Landratsamt über die Osterfeiertage geschlossen hat, machen sich die zwei Männer auf den Weg. Sie sprechen miteinander über all das, was sich ereignet hat. „Jetzt ist alles vorbei“, klagt der eine. „Jetzt sind wir ganz allein“, sagt der andere. Während sie noch so reden, hält eine dicke Karosse beim Müller am Baum. Der Fahrer springt aus dem Wagen und öffnet die hintere Türe der Limousine.
Aus dem Inneren des Wagens ertönt eine Männerstimme: „Steigt ein, wer wird denn zu Fuß gehen?“ Die beiden Freunde lassen sich nicht lange bitten. Ihren Wohltäter erkennen sie nicht, denn sie sind mit Blindheit geschlagen. Während der Fahrt berichten sie über den Grund ihrer Traurigkeit.
Noch lange kein Ende in Sicht
Der Fremde antwortet: „Freunde, macht Euch keine Sorgen. Es ist noch lange kein Ende in Sicht. Die Ermittlungen der Regierung von Oberbayern weiten sich gerade aus. Das Thema Sponsoring wird Euch alle noch lange beschäftigen. Die Kreissparkasse hat so hervorragend gewirtschaftet, dass sie alleine wahrscheinlich nicht mehr bestehen kann.“
Während die zwei Wanderer noch wie gebannt an seinen Lippen kleben, haben sie auch schon Gmund erreicht. „So, und jetzt machen wir eine ordentliche Party“, sagt der geheimnisvolle Fremde. Die beiden gehen mit ihm hinein, um bei ihm zu bleiben. Es wird ordentlich gegessen und getrunken mit Dutzenden alten Freunden. Man stößt auf das Skigebiet im Sudelfeld mit mehreren hundert gerade genehmigten Schneekanonen an.
Die Traurigkeit der beiden Männer ist schnell verflogen. Als der Rätselhafte ihnen zum Abschied seine Visitenkarte mit dem durchgestrichen Doktortitel über den Tisch schiebt, erkennen sie ihn und ihr Herz brennt vor Freude. Sie wissen: „Jetzt wird alles gut.“
Ja, die Osterzeit hat viel mit Ausharren zu tun. Durchhalten und hoffen, dass doch alles beim Alten bleibt.
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