Nachdem wir in dieser Woche etliche Emails sowie Klageandrohungen erhalten und einige Telefonate zu dem Thema geführt haben, sehen wir uns gezwungen klar zu stellen, was wir eigentlich mit dem kurzen Artikel bezwecken wollten:
Hauptsächlich waren wir enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass auf dem Leonhardimarkt nicht wie angekündigt sehr viele (oder sogar alle) der Handwerker Ihre Fertigkeiten gezeigt haben – sondern nur ein Teil. Dabei waren wir nicht die einzigen, die das so gesehen haben. Der Eindruck, dass das Verkaufen im Fokus steht, war da und das hatten wir so nicht erwartet. Aus dem Grund die Bezeichnung Verkaufsmesse. Und dazu stehen wir.
Aber man darf nicht vergessen, dass die Organisation einer solchen Veranstaltung eine Menge Arbeit bedeutet. Und dass es für die Handwerker ebenfalls ein riesen Aufwand ist, sich am Wochenende hinzustellen und mit den Besuchern zu sprechen und zu versuchen Ihnen die Leidenschaft für den eigenen Beruf nahezubringen.
Den Umstand haben wir in den kurzen Bericht, der ausschließlich auf unserer Erfahrung vom Samstag beruhte, nicht mit einfließen lassen. Diese Einseitigkeit kann man natürlich kritisieren.
Es lag uns aber fern, die Handwerker in ein schlechtes Licht zu bringen oder sogar die ganze Veranstaltung als mißlungen darzustellen.
Hier also noch einige ergänzende Fakten:
– Etwa 2000 Besucher kamen am Sonntag auf den Leonhardimarkt. Und damit soviele wie die Jahre zuvor.
– Bei unserem Besuch am Samstag haben etwa 15 von 35 Handwerkern Ihre Fertigkeiten gezeigt.
– Aussage von Faszination Handwerk: Wenn allerdings der Handwerker sehr gefragt ist, ist es manchmal schwierig, gleichzeitig zu arbeiten. Außerdem gibt es arbeitsrechtliche und sicherheitsrechtliche Vorschriften, die bei der Ausrichtung eines solchen Marktes bedacht werden müssen.
– Im “Sappradi”, dem Heft zum Nachblättern, können Besucher sich weiter über die Handwerker informieren und vor allem einen Werkstattbesuch vereinbaren. Das Heft lässt sich für 4 Euro im Shop de Vereins “Faszination Handwerk” erwerben.
Anmerkung vom 07. November / 16:38 Uhr mit der Überschrift: “Verkaufsmesse kann nicht überzeugen”
Der dritte Tag des Leonhardimarktes in Wildbad Kreuth geht in diesen Minuten zu Ende und so richtig überzeugen konnte die Ausstellung nicht. Das Ganze hatte eher etwas von einer kleinen Verkaufsveranstaltung in historischem Ambiente. Den Eintritt von 2,50 Euro haben sich dann, nach dem ersten Eindruck in der Molkehalle, auch einige Besucher gleich gespart.
Unser Fazit: Zu wenig tatsächlich praktiziertes Handwerk – dafür aber sehr viele Auslagen. Und der Chocolatier war auch nicht da….
Für die, die nicht da waren, hier eine kleine Fotostrecke vom gestrigen Samstag:
Ursprünglicher Artikel vom 04. November:
DIRNDLSCHNEIDERN, GÜRTLEREI, ORIENTTEPPICH-RESTAURARIEREN, HANDGRAVUR, GOLD- UND SILBERSCHMIEDE, WACHSGESTALTUNG, KERAMIKATELIER, HANDBUCHBINDEREI, BÜTTENPAPIERHERSTELLER, HUTMACHER – um nur einige der insgesamt 35 Handwerker zu nennen, die in diesem Jahr von Freitag bis Sonntag, 05.-07. November auf dem Leonhardimarkt in Wildbad Kreuth Ihre Fertigkeiten zeigen.
Unter dem Motto “Faszination Handwerk” (veranstaltet vom gleichnamigen Schlierseer Verein) findet der Markt heuer wieder im Festsaal und der Molkehalle von Wildbad Kreuth statt. Das besondere neben der Vielfalt ist die Qualität: Jeder, der dort ausstellt, hat in seinem Handwerk einen Meistertitel. Manche sind sogar die letzten ihrer Zunft.
Neben Bewährtem gibt es auch besondere Handwerke zu bestaunen. Wie zum Beispiel den Chocolatier Franz X. Clement, der hier zum ersten Mal seine Köstlichkeiten dem Publikum anbietet. Jede Tafel Schokolade ist handgeschöpft, jedes Pralinee handgeformt.
Oder ein ein Wandgemälde-Künstler, der mit historischen Maltechniken und traditionellen Materialien arbeitet. Mit seiner speziellen Art aquarellisiert er Fassaden, Wände und Räume, genauso wie Briefpapier oder Leporellos, eine Art Faltbuch. Anhand diesem zeigt er auch sein Handwerk.
Marktzeiten:
Freitag 05.11.2010 • 12.00 – 17.00 Uhr
Samstag 06.11.2010 • 10.00 – 17.00 Uhr
Sonntag 07.11.2010 • 10.00 – 17.00 Uhr
Eintritt 2,50 €, Kinder unter 14 Jahren: Eintritt frei
Hubertusmesse:
Sonntag 07.11.2010 • 10.00 Uhr
Anfahrt:
Mit dem Auto:
Anfahrt über das Tegernseer Tal durch Kreuth hindurch Richtung Landesgrenze. Parkplätze sind an der Abzweigung nach Wildbad Kreuth vorhanden
Nahverkehr:
Mit der BOB bis Bahnhof Tegernsee,
weiter mit RVO – Bus 9556 nach Wildbad Kreuth
Den aktuellen Fahrplan gibt es unter www.rvo-bus.de
Hubertusmesse So. 07.11.2010 um 10.00 Uhr
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