Bisher reisten die vier Clowns in Krisengebiete, um traumatisierten Menschen in ihrer Trostlosigkeit ein wenig Freude zu schenken. Doch nachdem immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen, beschlossen sie, auch Erstaufnahmelager und Asylbewerber in unseren Bundesländern zu besuchen.
Heute Nachmittag treten die „Clowns ohne Grenzen“ um 15 Uhr auf dem Marktplatz in Holzkirchen auf. Die kostenlose Show der Clowns, Artisten, darstellenden Künstler und Musiker soll unterhalten und vom Alltag ablenken. Die ehrenamtlichen Künstler aus dem Raum München beherrschen ihr Metier: „Sie stellen das schwere Thema mit den vielen traurigen Momenten so dar, dass die Besucher – Kinder und Erwachsene – von Herzen lachen können“, erzählt der Fotograf und Grafiker Manfred Lehner, der den Kontakt zum Mitorganisator Kultur im Oberbräu herstellte.
Lachen bringt Freude
Er lebt in Valley und hat schon lange gute Beziehungen zu Kulturmanagerin Ingrid Huber. Durch eine Ausstellung dort lernte er die “Clowns ohne Grenzen” kennen – und wurde prompt als Fotograf für eine Tour nach Georgien 2010 und durch Deutschland 2014 verpflichtet.
Von diesen beiden Reisen berichtet Lehner in der Matinee, die heute um 11 Uhr im Fools-Theater stattfindet. Der Valleyer zeigt zwei Fotofilme, das sind Diashows mit Musik. Außerdem stellt sich der Verein „Clowns ohne Grenzen“ vor, dessen deutscher Ableger 2007 gegründet wurde. Das Team aus professionellen Künstlern hat mittlerweile 19 Reisen unternommen.
Die Clownin Miriam Brenner berichtet von ihren Erfahrungen in aller Welt. Ihre Idee: mehr Verständnis für die Arbeit der Clowns und ihrer non-verbalen Kunst vermitteln. Und natürlich gibt es auch eine Clown-Nummer zu sehen, die Andreas Schantz präsentiert.
Auch Regen ist kein Hindernis
Organisiert werden beide Veranstaltungen von den Frauen in Schwarz. Die Holzkirchner Gruppe hat sich in diesem Jahr das Thema „Asyl und Vertreibung“ vorgenommen. Bereits im Frühjahr fanden im Kultur im Oberbräu bereits Matineen zu der Asylfrage statt, zu der unter anderem auch Asylbewerber eingeladen waren.
Groß ist die Hoffnung auf Sonnenschein, besonders für die Nachmittags-Vorführung auf dem Marktplatz. Sollte Petrus nicht mitspielen, gibt es einen Plan B: Dann wird die Veranstaltung in den Festsaal des Oberbräu verlagert. Eingeladen wurden übrigens auch Flüchtlinge, die in Hausham und Miesbach untergebracht sind.
„Bevor ihr kamt, haben die Kinder Krieg gespielt. Jetzt spielen sie Clown.“ kommentierte ein Mitarbeiter eines jordanischen Flüchtlingscamps den Besuch der Münchner Truppe. Mögen die Clowns einen Funken Freude auf die Gesichter der Flüchtlinge im Landkreis zaubern, der noch lange anhält.
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