Davon abgeschreckt hat der Gemeinderat jetzt bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans reagiert – vorerst.
Mit 14 Stimmen dafür und 7 dagegen beschloss der Gemeinderat, das Grundstück an der Südseite der Steinbergsiedlung aus dem Entwurf des Flächennutzungsplans herauszunehmen. Andernfalls wäre das gesamte Verfahren ins Stocken geraten, befürchtete Bürgermeister Georg von Preysing bei der jüngsten Sitzung.
Behörde sieht Vorhaben kritisch
In der im Februar beschlossenen Offenlage des Plans hatte die Untere Naturschutzbehörde in ihrer Stellungnahme gefordert, dass der Grundstücksbesitzer ein hydrologisches Gutachten vorlegen müsse, um die Fläche zu bebauen. Aus naturschutzfachlicher Sicht werde die Entscheidung zur Darstellung einer Baugebietsfläche als sehr kritisch beurteilt, heißt es in der Stellungnahme der Behörde weiter.
So könnten neben direkten Beeinträchtigungen des Orts- und Landschaftsbildes auch indirekte Auswirkungen auf die südlich angrenzenden, gesetzlich geschützten Biotopflächen nicht ausgeschlossen werden. Beispielsweise könnte sich eine Veränderung des Grundwasserspiegels ergeben – Auswirkungen also, die nicht wiederherstellbar seien, so die Einschätzung der Behörde.
“Wir müssen diese Stellungnahme berücksichtigen”, sagte Bürgermeister von Preysing. Dafür müsse jedoch einiges geklärt werden, das im Verfahren zum Flächennutzungsplan zu Verzögerungen geführt hätte. Daher verzichtet man vorerst auf die Ausweisung des Gebiets im neuen Plan. Wenn der Grundstücksbesitzer das geforderte Gutachten aber vorlegt, sei der Gemeinderat bereit, sich der Frage nach der Bebauung in dem Gebiet erneut anzunehmen, so von Preysing.
Im Juli noch gegen Bebauung
Dabei hatte der Gemeinderat noch zu Beginn des Verfahrens mit 7:12 Stimmen gegen eine Bebauung dort votiert. Das widerspreche dem neuen Leitbild der Gemeinde Gmund und sei inkonsequent, hatten der neue Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne) und Vizebürgermeister Georg Rabl (FWG) noch im Juli 2013 gesagt.
Eigentlich habe man so Streuwiesen und Biotope schützen wollen. In der Februarsitzung dagegen gab es dann mit 14:6 Stimmen für die Bebauung den Ausschlag für die Bauwerber, die die Grundstücke in der Zwischenzeit erworben hatten. Diesen wollte man entgegenkommen. Die schützenswerten Flächen wurden an andere Stelle im Plan verschoben. Das machte den Weg frei für die Bebauung.
SOCIAL MEDIA SEITEN