Gleichzeitig übernahm Johannes Hagn Amtskette und Rathausschlüssel aus den Händen seines Vorgängers. Sehr zur Freude seiner Frau beginnt nun eine ruhige Zeit für Peter Janssen. Diverse Geschenke sollen ihm die Zeit dabei versüßen.
Nach zwölf Jahren im Amt wurde Peter Janssen gestern im kleinen Kreis in den Ruhestand verabschiedet. Zuerst als SPD-Bürgermeister, dann in den Reihen der BürgerListe hat Janssen gestern mit ein wenig Wehmut das Amt des Tegernseer Bürgermeisters an seinen Nachfolger Johannes Hagn übergeben.
Peter Janssen bedankte sich bei den Stadträten für die Zusammenarbeit und lobte sie für eine zielgerichtete und kompetente Arbeit: “Wir waren der Vorstand eines erfolgreichen Dienstleistungsunternehmens. Manchmal hat uns der Wind ins Gesicht geblasen, aber am Ende ist doch alles ganz gut ausgegangen.”
Staudacher wird Stegwächter
Bei seinem Stellvertreter Toni Staudacher bedankte sich Janssen für dessen Unterstützung im Amt: “Er ist ein Vollblutpolitiker und ein Alphatier. Trotzdem hat er es geschafft, sich einzuordnen.” Mit einem Fernglas als Geschenk ernannte Janssen seinen Stellvertreter scherzhaft auf unbefristete Zeit zum Stegwächter: “Auf dass Sie immer nüchtern bleiben und Ihr Blick geschärft ist”, sagte Janssen.
Gerührt, mit leicht zittriger Stimme und Tränen in den Augen bedankte sich Staudacher beim scheidenden Rathauschef: “Du hast Tegernsee gestaltet. Danke dafür.” Viele Projekte in der Stadt seien auf Initiative Janssens angestoßen und umgesetzt worden, sagte er – auch umstrittene, wie der Seesteg.
Aber “was nicht umstritten ist, ist nicht interessant”, zitierte er Janssen und erinnerte sich an dessen erste Wahl 2002. Auf den Wahlprospekten habe er damit geworben, man könne ihm das Bürgermeisteramt zutrauen, erzählte Staudacher: “Und kaum einer hätte erwartet, dass er es so ernst meint.”
Einer, der Janssen ebenfalls verabschieden wollte, war Norbert Kruschwitz, Direktor des E-Werks. Den ehemaligen Bürgermeister und Kruschwitz verband eine Art Zweckgemeinschaft. Eine Beziehung, die nicht frei von Spannungen war. “Die Zusammenarbeit war nicht immer einfach, aber enorm erfolgreich,” so brachte es der Chef der diversen städtischen Betriebe auf den Punkt.
Ernst wird es jetzt für Johannes Hagn. Seinem Nachfolger legte Janssen die Amtskette um und übergab ihm feierlich den Generalschlüssel zum Rathaus. Diesen musste Hagn auch gleich einsetzen und die abgeschlossene Hintertür des Rathauses aufsperren, durch die man eigentlich für den Fototermin zum See hinaus wollte.
Um die nun anbrechende, ruhigere Zeit auch richtig genießen zu können, wurde Janssen von seinem Stadtrat reich beschenkt. Sonnenliege, Sonnenhut, dazu ein Tischchen und einen Korb voller Wein. Der Tegernseer Bürgermeister a.D. freute sich sichtlich darüber und machte es sich sofort gemütlich. Allerdings nicht ohne noch ein letztes Mal in seiner Amtszeit zu sagen: “Hiermit ist die Sitzung beendet.”
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