Bis zum ersten Juli war die Alpenregion Tegernsee-Schliersee (ATS) offiziell noch ein Verein. Als Kommunalunternehmen will man jetzt endgültig die negativen Erfahrungen der Vergangenheit hinter sich lassen. Vor allem das Scheitern der Fusion mit der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) und das Aus des sogenannten „Masterplans“ hatten die Arbeit des Tourismusverbands belastet.
Harald Gmeiner stellte dem Marktgemeinderat in Holzkirchen nun die zentralen Aufgaben und Ziele vor. Zudem kündigte er ein eigenes Konzept für die nördlichen Gemeinden des Landkreises an. Holzkirchen und die umliegenden Gemeinden sollen als “Gegenüber” des Südens agieren.
Kreisumlage wird halbiert: ATS sucht neue Investoren
Im neuen Kommunalunternehmen ist der Verwaltungsrat das wichtigste Gremium. Unter dem Vorsitz von Landrat Rzehak sind dort acht Vertreter aus verschiedenen Gemeinden versammelt. Zu ihnen zählt auch der Holzkirchner Bürgermeister Olaf von Löwis. Er lobte die gute Zusammenarbeit innerhalb des Rats und hob besonders ein altes Sorgenkind hervor.
Schliersee arbeitet gut mit in der ATS!
In den nächsten Jahren soll es vor allem um die drei Aufgaben Wandern, Radfahren und Wintersport gehen. Für Projekte wie „Premiumwege“, neue Radwegbeschilderungen oder digitalen Service steht der ATS ein Budget von rund einer Million Euro zur Verfügung. Der Löwenanteil von 850.000 Euro stammt derzeit aus der Kreisumlage des Landkreises, dieser will aber 2017 seinen Finanzierungsbeitrag halbieren.
Daher sucht die ATS dringend weitere Investoren aus der Privatwirtschaft. Man müsse die Kräfte in der Region bündeln und langfristig einen einzigen Tourismusverband anstreben, so Harald Gmeiner. Von den neuen Projekten sollen indes nicht nur Hotels oder Bergbahnen profitieren: „Wir machen Tourismus für den einzelnen Bürger“, sagte Gmeiner bei der Marktgemeinderatssitzung in Holzkirchen.
Holzkirchen spielt eine Sonderrolle
Dank des großen Bekanntheitsgrades von Marken wie Tegernsee und Schliersee sei die Region gut zu vermarkten. Durch Zusammenarbeit mit überregionalen Organisationen wie dem Tourismusverband Oberbayern könne die Reichweite erhöht werden. Olaf von Löwis sieht für seine Marktgemeinde ebenfalls großes Potenzial.
Hotels seien „ohne Reservierung fast nicht mehr zu buchen“, die Gäste würden in benachbarte Orte ausweichen. Mit den richtigen Maßnahmen könne man zukünftig den Wirtschaftssektor Tourismus auch in Holzkirchen vorantreiben. Dazu soll ein Konzept ausgearbeitet werden, das die ähnlichen Bedürfnisse der nördlichen Ortschaften berücksichtigt.
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