Franziska Müller ist seit 2013 Hundecoach mit einer ganz besonderen Ausbildung: Sie beherrscht D.O.G.S. Zwei Jahre lang lernte sie von Martin Rütter, der bei VOX auch als „der Hundeprofi“ bekannt wurde. Der prominente Tierpsychologe setzt beim Umgang mit den Vierbeinern auf „eine partnerschaftliche, leise und an der individuellen Persönlichkeit des Hundes orientierte Trainingsmethode“.
Das sogenannte „Dog Orientated Guiding System“ wird mittlerweile in rund 100 Schulen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol angewandt. Dank Franziska Müller ist das Konzept auch im Landkreis Miesbach vertreten. Auf dem Gelände beim Flugplatz in Warngau bringt sie Hunden und ihren Herrchen in Einzel- oder Gruppeneinheiten gutes Benehmen oder besondere Fähigkeiten bei.
Deshalb weiß Müller Rat, wenn es um Verhaltensstörungen und Aggressionen bei Hunden geht: „Man sollte nicht darauf warten, dass es von alleine weggeht. Aggressionen können aufgrund von mangelnder Beschäftigung oder Missverständnissen in der Kommunikation auftreten. Die genauen Gründe muss man aber bei jedem Hund individuell feststellen.“ Am beliebtesten sei daher das Einzeltraining.
“Hundecoaching ist keine Raketenwissenschaft”
Müller betreibt das Zentrum selbstständig, kann sich aber immer auf das Netzwerk von ihrer Kollegen verlassen. Dort ballt sich das Fachwissen von rund 150 Trainern, die alle von Martin Rütter und seinen Mitarbeitern ausgebildet wurden. Seit letztem Jahr ist Franziska Müller als Dozentin für die Ausbildung mitverantwortlich. Außerdem ist ihre Hundeschule ein zertifizierter Praktikumsbetrieb.
Ihr Credo: „Zu Erziehung gehört Beziehung.“ Jeder Hundebesitzer müsse versuchen, sein Tier zu verstehen. „Hundecoaching ist schließlich keine Raketenwissenschaft. Wir wollen, dass unsere Kunden alle Methoden verstehen und langfristig etwas davon haben“. Aus diesem Grund wird der Einsatz von Gewalt als Erziehungsmethode abgelehnt.
Schutz vor Giftködern – und Schokolade
„Besonders beliebt sind die Kurse zu Körpersprache-Kommunikation“, erklärt Müller. In diesem Jahr sei zudem die Nachfrage nach „Tabu-Training“ stark gestiegen. Dort lernen die Hundebesitzer, ihre Vierbeiner vor Giftködern zu schützen oder bestimmte Nahrungsmittel zu tabuisieren, die für Tiere gefährlich sein können – etwa Schokolade.
Doch nicht nur mit den Problemen von Hunden und ihren Frauchen und Herrchen beschäftigen sich Franziska Müller und ihre drei Mitarbeiterinnen. Zum Repertoire gehören auch theoretischere Inhalte sowie das Erschnuppern von Fährten, Apportier- oder Jagdhundetraining. Wenn Hunde erst einmal brav und folgsam sind, kann man eben zur Entfaltung ihrer Talente übergehen.
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