Zurück an den Verhandlungstisch

Die gescheiterte Tourismusfusion ist noch immer in aller Munde. Beim Tag des Tourismus, den ATS und TTT heute in Bad Wiessee veranstalteten, war sie ebenfalls Thema.

Vom Tisch ist der Zusammenschluss noch nicht. Die Verantwortlichen setzen sich keine neue Deadline und nehmen so den Druck aus den Verhandlungen.

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Gastgeber beim Tag des Tourismus: Harald Gmeiner (2.v.l.) und Georg Overs (2.v.r.) mit Landrat Wolfgang Rzehak (r.) und Robert Salzl, Präsident Tourismus Oberbayern München (l.).

Der dritte von TTT und ATS gemeinsam veranstaltete „Tag des Tourismus“ im Wiesseer Hotel zur Post war heute, wie schon in den Vorjahren, gut besucht. Vielleicht hoffte der eine oder andere Besucher diesmal, Neuigkeiten zum Status der Tourismusfusion zu erfahren. Neben Landrat Wolfgang Rzehak war die Riege der Talbürgermeister geschlossen erschienen. Ob es Zufall war oder gar ein Statement, dass ausgerechnet Schliersees Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer sich entschuldigen ließ, blieb unklar.

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Rzehak zeigte sich in seiner Rede „trotz Rückschlägen überzeugt von der Fusion“ und zeigte die positiven Effekte des Zusammenschlusses auf. Durch den gemeinsamen Markenauftritt sei der Tourismus im Landkreis deutlich schlagkräftiger geworden, erklärte er und lobte das Engagement von Georg Overs (TTT) und Harald Gmeiner (ATS). Diese kämpften wie die Löwen für den gemeinsamen Auftritt. Gleichzeitig mahnte der Landrat zu einer überlegten Vorgehensweise:

Wir haben die Ressourcen, um uns auf dem touristischen Markt zu behaupten und müssen damit verantwortungsbewusst umgehen.

Der mit Spannung erwartete Punkt der Präsentation von Overs und Gmeiner hieß „Rückblicke und Vorschau zum Masterplan Tourismus“. Wirkliche Neuigkeiten in puncto Zusammenschluss gab es hier jedoch nicht. Den Vorwurf, das ganze habe viel Geld gekostet, aber wenig gebracht, versuchte Harald Gmeiner gleich zu Beginn zu entkräften: „Über den Masterplan wurden hervorragende Dinge erreicht, die ja auch weiterverfolgt werden.“ Die Fusion bleibe das Ziel, so Gmeiner weiter, jedoch ohne Zeithorizont. Die ATS bleibe solange weiter bestehen, „als Klammer für die Zusammenarbeit im Landkreis“.

Fusionsbemühungen gehen weiter

Vom Tisch ist der Zusammenschluss also – trotz Absage der Gemeinde Schliersee Mitte April – noch nicht. Die weggefallene Deadline soll den Druck aus den Verhandlungen nehmen. Doch die Zeitfrage allein hatte nicht zur Ablehnung des Zusammenschlusses geführt. Der Schlierseer Gemeinderat hatte sich mit den spezifischen Bedürfnissen des Ortes in den Verträgen zu wenig wiedergefunden.

Seit dem Gemeinderatsbeschluss war in Gesprächen mit Schlierseer Bürgern aus verschiedensten Berufsgruppen immer wieder zu hören, man sei grundsätzlich für einen Zusammenschluss. Auch Walter de Alwis, Inhaber des Seehotels Schlierseer Hof, sieht hier klar die positiven Synergien: „Die Fusion ist wichtig für Schliersee und wir sind dafür aufgeschlossen.“

Zurück an den Verhandlungstisch

Dass die Verhandlungen mit Schliersee weitergehen, bestätigt auch Georg Overs. Es gebe Gremien, die daran arbeiteten, sagt er. „Beide Seiten müssen jetzt aufeinander zugehen“, so Overs weiter. Außerdem rief er während der Präsentation die anwesenden Gastgeber aller beteiligten Gemeinden dazu auf, ihre Meinungen einzubringen und ihre Wünsche und Bedenken an TTT und ATS zu kommunizieren.

Ohne die Zeitvorgaben des Masterplans im Rücken wollen die Verantwortlichen nun stärker auf die Interessen ihrer Schützlinge eingehen. Dies untermauerte Overs auch, indem er mit den diversen Interpretationsmöglichkeiten des Begriffs „Premiumregion“ aufräumte. Damit sei kein überdurchschnittlich hoher Qualitätsanspruch gemeint, erklärte er. Und es bedeute auch nicht, dass nur „die Großen“ wichtig seien. Der hohe Standard sei schon vor Gründung von ATS und TTT im Tal vorhanden gewesen und man versuche lediglich, ihn zu halten.

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