Mühltal – direkt unter der Autobahnbrücke der A8 befindet sich ein überschaubar großes Industriegebiet. Mittendrin sitzt die Firma RTI. Was dort hinter den Hallentüren gefertigt wird, glaubt man erst, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat: Show-Laser-Systeme. Das 7-köpfige Team entwickelt, fertigt und programmiert die Geräte für den internationalen Einsatz. “Wir haben hier Fachkräfte für alle Bereiche”, so Karl-Heinz Käs, Geschäftsführer der Ray Technologies GmbH.
Vom Feuerwerk zur Laser-Show
Käs, selbst gelernter Bühnenmeister kam nicht auf dem direkten Weg zu seinem heutigen Beruf. Früher zündete er ganz klassische Feuerwerke. Durch die Faszination an Technik, Programmierung und handwerkliches Geschick konnte er 2004 aber schließlich seine eigene Firma gründen. “Das beste an meinem Job ist die unglaubliche Vielseitigkeit: angefangen bei der Konzeption und Konstruktion, über die Fertigung und Programmierung, bis hin zum kreativen Zusammenstellen der Choreographien decken wir hier die ganze Bandbreite ab. Alles was wir selbst herstellen können, das machen wir auch selbst.”
Deutschland zu konservativ
Die Laser-Systeme werden inzwischen international vertrieben. Ganz egal, ob in den USA, Australien, Dubai oder China – überall auf der Welt schätzt man die Präzisionsgeräte “Made in Valley”. Überall? Leider scheint Deutschland in dieser Hinsicht eher konservativ zu denken. Man bevorzugt dann doch eher das klassische Feuerwerk. Selbst wenn dieses durch die Lautstärke und die Umweltverschmutzung immer wieder in der Kritik steht. “Viele halten Laser für sehr gefährlich”, so Käs.
Dabei kann damit wesentlich weniger passieren, als mit Feuerwerkskörpern. Das sieht und hört man jedes Jahr am ersten Januar wieder. Bei unseren Geräten kann ich die genaue Richtung und Intensität steuern und im Zweifelsfall einfach abschalten.
Auch die Geräuschemissionen sind steuerbar: Bis auf die Musik, die die Show begleitet, entsteht keinerlei Lärm. Abfälle gibt es ebenfalls nicht. Große Show-Acts haben diese Vorteile bereits für sich entdeckt: so bereichert man zum Beispiel die Auftritte von Elton John, Simply Red – und zuletzt auch von Justin Timberlake.
“Mein Traum wäre es aber, hier einmal eine richtig große Show zu veranstalten: Eine Wasserleinwand im Tegernsee, auf die von drei Berggipfeln aus projiziert wird. Doch leider ziehen die Gemeinden nicht so recht.”
Im Video wagt die HS einen Blick ins Innere der Projektoren und zeigt eine kleine Demo-Show. Und um besonders “schlauen” Kommentaren zuvor zu kommen: Karl-Heinz Käs’ Auge wurde nicht bei der Arbeit mit Laserstrahlen verletzt, sondern rührt von einer Erkrankung in seiner Kindheit her.
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