Die Park-Hinweisschilder am Holzkirchner Bahnhof sind zahlreich, aber nicht eindeutig. Seit Jahresanfang gibt der Parkraum um den Bahnhof immer wieder erheblichen Anlass zur Verärgerung. Dass der Parkraum bewirtschaftet werden soll, macht ohne Frage Sinn.
So führt eine sinnvolle Bewirtschaftung auch dazu, dass einfach mehr Parkplätze zur Verfügung stehen. Parker lassen nicht mehr aus Bequemlichkeit ihr Fahrzeug am Bahnhof stehen, sondern bewegen es weiter, sobald sie ihre Erledigungen am Bahnhof getätigt haben. Pendler finden leichter einen Parkplatz. Tägliche Pendler können sich ihren Parkplatz sogar reservieren. Soweit so gut.
Zonen sorgen für Verwirrung
Am Holzkirchner Bahnhof kommt es allerdings immer wieder zu Irrtümern, die zu einem “Ticket” führen können. Die Kurzzeit-Parkzonen sind noch übersichtlich, auch wenn nicht leicht verständlich ist, warum in „30-Minuten“-Zone und „1-Stunde“-Zone unterteilt wurde. Richtig verwirredn wird es allerdings im Langzeit- und Dauerparker-Bereich.
Hier gibt es die Zonen, in denen Parker ihr Fahrzeug für einen längeren Zeitraum: einen Tag, eine Woche, 14 Tage abstellen dürfen und die Zone für Dauerparker. Letzteres sind die Standard-Pendler, die sich einen Parkplatz mieten und damit sichern.
Auf den Kurzzeit-Parkplätzen parkt man für einen Euro pro Stunde, auf den Langzeit-Parkplätzen für einen Euro pro Tag. Die Dauerparkplätze werden ausschließlich über Contipark und nicht durch Erwerb eines Parkscheins am Automaten vermietet und kosten 38 Euro. Es sei denn, man ist Inhaber einer Zeitkarte für die Bahn. Dann halbieren sich die Mietkosten.
Übergangszeit vorbei
Das wirkt auf viele Parkplatzsuchende verwirrend. Tatsächlich hat sich auch die Bahn Gedanken gemacht, wie sie das Konzept bekannt macht. Im Januar sollte es zügig losgehen mit der Parkraum-Bewirtschaftung. Daher hat man schon Mitte Dezember vergangenen Jahres begonnen, mit den Kunden durch Aufsteller zu kommunizieren.
Bei der Bahn war man sich bewusst, dass das Konzept erklärungs- und gewöhnungsbedürftig ist. So hat man den Januar als Übergangszeitraum genutzt und statt Verwarnungen und Zahlungsaufforderungen zu verteilen, mit Handzetteln und wo es sich ergab, im persönlichen Gespräch aufgeklärt. Trotzdem gab es dann Anfang Februar Ärger.
„Nach der ersten Orientierungsphase normalisiert sich die Sachlage etwas“, meint Ewgenia Boger vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit in Holzkirchen. „Inzwischen haben wir eine große Nachfrage von Monatsparkplätzen.“ Vorher hatte die Bahn Zahlungsverwarnungen zwar ausgesprochen, diese aber kulanter Weise wieder annulliert.
Monatskarten ersetzen Parkscheine
Vor allem die Regelung bezüglich dieser Monatsparkplätze (P5 und P6) war unklar, sind sie doch als „Dauerparkplätze“ beschildert. Das begründet sich schon in der Missverständlichkeit des Wortes. Denn wer sein Auto für einen Tag oder eine Woche parkt, wähnt sich häufig als Dauerparker – im Vergleich zu dem, der nur 30 Minuten oder eine Stunde parkt.
Laut Deutscher Bahn sind das aber immer noch Kurzzeit-Parker. Dauerparkplätze werden eben wie erwähnt monatsweise durch Contipark vermietet und heißen dann Monatsparkplätze. Aber nur im Sprachgebrauch, nicht auf der Beschilderung. Man findet nun auf den Monats- bzw. Dauerparkplätzen auch keine Parkscheinautomaten mehr. Denn man kann sie ja nicht mehr über den Erwerb eines Parkscheins am Automaten mieten.
Für Parkplatzsuchende ist es schwer zu verstehen, dass das nicht Vorhandensein von Automaten bedeutet, dass man sich kein Parkticket für diesen Platz am Automaten kaufen kann. Naheliegender ist für ihn die Vermutung, dass die Automaten ungünstig aufgestellt sind.
Parkplatz nicht dauerhaft von Wohnwägen belegt
„Der Hinweis zum Entfall des Monatstickets und auf die neuen Dauerparkbereiche ist an allen Parkscheinautomaten mit roten Kundeninformationen ergänzend angebracht“, sagt eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Während die Parkplatz-Betreiber bisher Kulanz walten ließen, ist jetzt Schluss mit lustig. Seit Montag ist Falschparken wieder teuer. Laut Deutscher Bahn sind die „Wirksamkeitskontrollen“ wieder eingeführt.
Vor kurzem sind nun auch noch eine ganze Reihe Wohnwagen auf dem Parkplatz in der Erlkamer Straße aufgetaucht. Das verschärft die angespannte Parksituation um den Bahnhof herum zusätzlich. Ewgenia Boger gibt aber Entwarnung: „In den Wohnwägen an der Erlkamer Straße wohnen derzeit die Arbeitskräfte die am Bohrplatz Alte Au tätig sind. Nach den Abschlussarbeiten an der Geothermieanlage werden die Wohnwägen von den gemeindlichen Flächen weichen.“
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