Schutzgemeinschaft plant zweite Demo

1.520 Menschen unterzeichneten vor acht Monaten eine Unterschriftenliste, die sich gegen umstrittene Neubauten am Tegernsee richtete.

Initiiert hatte das Ganze die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal. Nun will deren Vorsitzende die Listen erneut auslegen lassen. Und auch eine zweite Demo ist geplant beim Kampf gegen Projekte wie die Orthopädische Klinik.

protest sgt start
Am 21. Dezember 2013 demonstrierten rund 350 Bürger in Tegernsee. In den folgenden fünf Wochen unterschrieben mehr als 1.500 Unterstützer eine Liste gegen den Ausverkauf des Tegernseer Tals.

Deutlich Stellung bezog die Vorsitzende der SGT, Angela Brogsitter-Finck, in ihrem jüngsten Schreiben an den Tegernseer Stadtrat. Die Neuplanung der Orthopädischen Klinik auf einem Hügel der Point, an einem der schönsten Plätze am See, stelle selbst das Hotel Überfahrt in den Schatten. „Hier soll ein Moloch entstehen, eine Monsterdimension – und dieser Lindwurm versucht erst gar nicht, sich in das Tal-Landschaftsbild einzufügen“, schrieb die streitbare Vorsitzende an Bürgermeister Hagn.

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Es sei ein absurder Bruch, der mit den Maßstäben des Tals nicht mehr kompatibel sei. Diese „talfremde Baumasse ist für mich eine Missachtung der bayerischen Kultur“, so Brogsitter-Finck weiter. Und die Sprecherin der Schutzgemeinschaft fragt:

Wollen wir diese neue Landschaft? Ein seeseitiges Gebäude mit sechs sichtbaren Geschossen, vier Gebäude insgesamt, die sich auf dem handtuchschmalen Grundstück an der Point zwischen Bundesstraße und Seeufer neben dem denkmalgeschützten Palais Wedelstaedt schlängeln.

Damit zieht die SGT erstmals an einem Strang mit den Gemeindevertretern von Rottach-Egern. Denn der Nachbarort hat vor rund drei Wochen erstaunlich scharf verkündet, mit allen Mitteln gegen den Klinikneubau vorzugehen: „Falls die Stadt Tegernsee versuchen sollte, unsere Bedenken wegzudrücken, werden wir mit juristischer Hilfe dagegen ankämpfen“, erklärte beispielsweise Rottachs Bauamtsleiter Walter Hübsch vor rund zwei Wochen.

Zweite Demo nach entscheidender Stadtratssitzung

Eine Haltung, die auch der Rottacher Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit einem eindeutigen Votum unterstrich und damit den Gegnern neue Munition lieferte. Das Momentum will die SGT nun im Rahmen ihrer erneuten Stimmenkampagne nutzen. Ab morgen können sich interessierte Bürger oder auch auswärtige Unterstützer eintragen. Wer das tut, so die Aussage auf der Liste, setze ein Zeichen „gegen den Ausverkauf des Tegernseer Tals“.

Zu den umstrittensten Bauprojekten gehört dabei laut Schutzgemeinschaft die Orthopädische Klinik. Doch auch das Almdorf, das A-ja-Hotel und der Westerhof sind im Visier der Ortsschützer. Und die wollen den Protest nun auf eine breitere Basis stellen. Denn mehr Unterzeichner bedeuten auch mehr Einfluss im Kampf um die Deutungshoheit im Tal. In einigen Wochen sollen dann die kompletten Listen mit allen Unterschriften an den Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn überreicht werden.

point klinik grafik-2

Einzige Bedingung beim erneuten Stimmenfang: wer im Dezember oder Januar unterschrieben hat, darf das kein zweites Mal. Zu Beginn liegen die Listen bei Feinkost Sollacher und im Musica Laden des Rottacher Gemeinderates Thomas Tomaschek aus.

Gleichzeitig planen die SGT-Verantwortlichen eine zweite Demonstration gegen die umstrittenen Bauprojekte rund um die neue Orthopädische Klinik. Nach dem Vorbild des Protestzuges vom 21. Dezember des vergangenen Jahres, sollen dann kurz nach der entscheidenden Stadtratssitzung am 7. Oktober so viele Unterstützer wie möglich mobilisiert werden. Bei der letzten Demo waren es 350.

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