Die Osterferien sind vorbei. Der Arbeitsalltag hat uns wieder. Die Baustellen auf der A8 sind eingerichtet. Da steigen immer mehr Pendler gern auf die Bahn um. Parkplatz-Knappheit vorprogrammiert. „Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung“ hieß mal ein Film. Um 8 Uhr ist am Bahnhof Holzkirchen schon alles zu spät.
Fast alle Parkplätze sind dann bereits belegt. Es gibt um 8:30 Uhr nur noch die eine oder andere Parklücke. Trotzdem: Für Holzkirchner, die eventuell zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Bahnhof kommen können, kein Problem. Kommt man aber von etwas außerhalb mit dem Auto, kann man sich schon mal auf eine halbe Stunde Stress einstellen.
Nachdem die Gemeindeverwaltung auch in den umliegenden Straßen entsprechende Maßnahmen zur Regulierung der Parkplätze ergriffen hat, sind die Anwohner auch wieder entspannter. Weder sind die Seitenstraßen voll geparkt, noch sieht man PKW unrechtmäßig auf dem Bürgersteig abgestellt.
Ohne Parkschein wird es teuer
Seit der Einführung des Parkraum-Bewirtschaftungssystems ist es allerdings nicht leichter geworden – dafür aber teurer: Das Parken kostet zwar nur einen Euro pro Tag auf den normalen sowie und den Kurzzeitparkplätzen. Aber den Parkschein vergessen oder mangels Kleingeld keinen gekauft? Da werden schnell 30 Euro Strafe fällig.
Das passiert, wenn man die Regelung mit den Dauerparkplätzen am Holzkirchner Bahnhof nicht kennt. Eigentlich sind diese Parkplätze am günstigsten. Sie kosten in Verbindung mit einer Bahnzeitkarte nur 19 Euro im Monat. Stellt man sein Auto aber irrtümlicherweise mit einem am Automaten gezogenen Ticket auf den Dauerparkplatz, kassiert man auch hier einen Strafzettel.
Die Bahn hat mit ihrem Parkplatzbetreiber Conti-Park lange Zeit gegenüber Falschparkern Kulanz gezeigt und auch in der Übergangsphase reichlich zu dieser Situation kommuniziert. Seit Ende Februar ist die Übergangsphase allerdings endgültig vorüber und „Knöllchen“ werden verteilt. Seitens des Marktes Holzkirchen heißt es, dass die neuen Regeln weitestgehend bei den Pendlern angekommen sind, die ihre Autos nun auf den richtigen Plätzen abstellen.
Laut einem Sprecher der Bahn ist die „Bewirtschaftung in der aktuellen Form nutzergruppengerecht und nach Maßgaben (der) aktuellen P+R-Konzeption ausgerichtet“.
Bei der Marktverwaltung hört man jetzt allerdings andere Beschwerden. Oft geht es dabei um das Missverhältnis zwischen dauervermieteten Plätzen und der dafür genutzten Fläche. Zur allgemeinen Entspannung der Parksituation würde beitragen, wenn die Dauerparkplätze in Kurzparkplätze gewandelt würden. Auf diesen Parkplätzen könnte dann weiterhin bis zu 14 Tagen geparkt werden.
Dafür gäbe es tatsächlich einen Spielraum. Bei unserer Besichtigung ergab eine Stichprobe um 9.30 Uhr – einer Zeit, zu der Berufspendler in der Regel schon am Arbeitsplatz sind – dass der Dauerparkplatz am Bahnhofsplatz mit 27, der in der Erlkamer Straße mit 19 PKW belegt war. Beide Parkplätze bieten sicherlich für mindestens die 4 bis 5-fache Anzahl an Fahrzeugen Platz.
Die Bahn erklärt dazu, dass das Verhältnis zwischen Kurzzeit-Parkplätzen und Dauer-Parkplätzen mit allen beteiligten Partnern aufgrund eines „fundiert erarbeiteten und gemeinschaftlich beschlossenen Parkraumkonzept(es)“ abgestimmt sei. Man erwarte eine Zunahme der Mieter von Dauer-Parkplätzen und halte dafür entsprechend Stellplätze vor. In einem der “Holzkirchner Stimme” vorliegenden Schreiben heißt es weiter:
Unter Berücksichtigung von Übergangszeiträumen und unter ständiger Auswertung von Bewirtschaftungsdaten und Belegungszahlen ist eine zeitnahe Veränderung der Parkbereiche nicht vorgesehen.
Eine Alternative – zumindest für Pendler ohne weiten Anfahrtsweg – bietet das Fahrrad. Überdachte Fahrradstellplätze stehen an der Erlkamer Straße und seit Ende Januar weitere 108 nicht überdachte am Bahnhofsplatz reichlich und kostenlos zur Verfügung!
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