Doch die Nachfrage nach den Beratungsterminen ist schwankend, wie Energieberaterin Maleen Holm erklärt.
Einmal im Monat bezieht die Architektin und Energieberaterin Maleen Holm ihren Arbeitsplatz in den Rathäusern von Tegernsee, Rottach und Gmund. Alle zwei Monate bietet sie Erstberatungen in Gmund an. Die Talbürger können sich bei ihr Anregungen holen, wie sie Heizkosten sparen können. Diese Erstberatung ist kostenlos. Eine dreiviertel Stunde dauert eine solche Sprechstunde und schon dabei können manche Heizkostenfresser gefunden werden.
Kommunen fördern Beratung
Auch wer sein Haus energetisch sanieren lassen will und dafür eine Planung nach den Erfordernissen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder einen Energieausweis benötigt, kann die Energieberaterin gegen eine Gebühr damit beauftragen. Die Stadt Tegernsee bezuschusst die Kosten für diese umfangreicheren Untersuchungen mit rund 50 Prozent. Die Gemeinde Rottach-Egern zahlt ebenfalls die Hälfte, bis zu einer Höhe von 300 Euro.
Auch das Tegernseer E-Werk bietet seinen Kunden kostenfreie Beratungen an. „Das gehört zu unserem Service“, sagt Geschäftsführer Dr. Norbert Kruschwitz. Hier stehen sogenannte „Stromfresser“ im Vordergrund – beispielsweise Altgeräte mit hohem Stromverbrauch oder Standbygeräte. „Die Leute sprechen uns meistens darauf an, weil sie sich ihren hohen Stromvebrauch nicht erklären können“, sagt der E-Werk-Chef.
Stromfresser werden entlarvt
Meistens reicht ein Telefonat aus, um die Ursache zu finden. In Einzelfällen sehen sich die Mitarbeiter die Situation vor Ort an und messen den Verbrauch einzelner Geräte nach. „Es kam auch schon vor, dass wir bei dieser Gelegenheit bemerkt haben, dass Strom abgezweigt wurde“, so Kruschwitz weiter.
Wenn die Ursache für hohen Stromverbrauch entdeckt ist, kann der Kunde handeln. Auch wenn somit das E-Werk weniger Strom verkauft, sei eine solche Beratung wichtig, sagt Dr. Kruschwitz. Bei hohen Stromkosten rege man sich schließlich über das E-Werk auf. Dort wolle man aber zufriedene Kunden.
Wie viele seiner Stromkunden den Service in Anspruch nehmen, lässt sich nicht beziffern: „Darüber führen wir keine Statistik“, so Kruschwitz weiter. Doch vor allem gastronomische Betriebe nehmen die Dienste gerne wahr, um beispielsweise Küchengeräte mit hohem Verbrauch zu entlarven.
Schwankender Andrang bei Erstberatungen
Maleen Holm würde sich dagegen deutlich mehr Besucher zu ihren Erstberatungen in den Rathäusern wünschen. „Es gibt manche Monate, in denen niemand kommt“, sagt sie. An anderen sind die Termine gut ausgereizt: „Es ist aber noch Luft nach oben“. Nötig hätten es einige Häuser im Tal, sagt sie. Manchmal reichen schon einfache, kostengünstige Maßnahmen. Beispielsweise könne man oft das Dachgeschoss mit Dämmmaterial auslegen, wenn dieses nur als Speicher genutzt wird.
Auch bei weiterreichenden baulichen Maßnahmen kann sie ein Zögern von Hausbesitzern nicht nachvollziehen: „Eine gut gedämmte Wohnung bringt neben geringeren Heizkosten auch mehr Behaglichkeit und steigert den Wert der Immobilie“, sagt sie. Vermieter können zudem solche Sanierungen auf die Miete umlegen. „Viele schrecken davor zurück, weil sie glauben, mit der höheren Miete ihre Mieter zu vergraulen“, sagt Frau Holm. Dabei sei es sogar möglich, dass sich Mietsteigerung und die Ersparnisse bei den Heizkosten gegenseitig aufwiegen. Die größte Energiequelle ist eben immer noch das Energiesparen.
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