Der Kabarettist Harry G spielt mit den gängigen Klischees, die daraus entstehen – und das, obwohl er selbst ein „Isarpreiß“ ist. Die erste Veranstaltung am See ist nun bereits ausverkauft.
Harry G ist mit seiner Parodie auf die „Isarpreißn“, wie er die Münchner Tagestouristen nennt, mittlerweile ein echter Star auf Facebook und Youtube. In seinen eineinhalb bis drei Minuten langen Videos schimpft er über die Münchner, die sich jedes Wochenende „von ihrer Legebatterie in Schwabing“ auf den Weg ins Tegernseer Tal machen. Dann bevölkern sie die Waldfeste mit ihrer „Angermaier-Tracht“ und den roten Halstüchern, oder laufen mit Chucks auf den Berg.
Mit dieser überzeichneten Darstellung wird er sicherlich nicht jedem Münchner gerecht. Er spricht jedoch vielen Einheimischen, die sich weniger überlaufene Waldfeste und leere Straßen wünschen, aus der Seele. Doch wer ist dieser Harry G eigentlich und wie ist er auf die Idee gekommen, diese Videos zu machen?
Selbst „ungewollter“ Münchner
Im richtigen Leben heißt der 34-Jährige Markus Stoll und lebt mittlerweile selbst „ungewollt“ in München, wie er sagt. Stoll hat aber den Großteil seiner Kindheit am Tegernsee verbracht und weiß daher, wovon er spricht. Nun verarbeitet er das, was er mit den „Isarpreißn“ so am Tegernsee erlebt, in kurzen Videobotschaften. „Ich bin unterwegs, sehe einen Menschen, beobachte ihn sehr genau und bringe das Ganze dann ins Video“, sagt Stoll.
So kommen seine Beiträge oft spontan zustande. Dass seine Darstellungen überzeichnet sind, ist auch Stoll bewusst, doch mit eben diesen Klischees spielt der studierte Wirtschaftswissenschaftler gerne.
Mir liegt der Tegernsee am Herzen und daher ärgern mich die Scharen an Münchnern, die nur, weil es „in“ ist, an den Tegernsee kommen.
Nachdem seine Videos mittlerweile rund 2 Millionen Mal angeschaut wurden, dreht Stoll nun am größeren Rad. Mit seinem neuen Programm „Leben mit dem Isarpreiß“ geht Harry G im kommenden Jahr ab Mitte Mai auf Tour. Mit im Gepäck hat er natürlich seinen Klassiker. Aber auch die „Wiesn“ oder die „Weißwurscht“ thematisiert er in seinem Programm.
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Nicht Viele hätten Stoll im vergangenen Jahr zugetraut, dass aus seinen grantigen Schimpftiraden eine ganze Tournee entstehen könnte. Doch die Kurzclips und mittlerweile auch seine Auftritte überzeugen – mal mehr, mal weniger – durch klugen Witz und eine ordentliche Portion Satire, bleiben aber immer menschlich. Denn am Ende möchte er nur eins: „Die Wahrheit sagen“.
Vor dem offiziellen Start kommt der Grantler bereits am 07. und 08. Mai in den Tegernseer Ludwig-Thoma-Saal. Nachdem die Karten für einen Abend bereits nahezu ausverkauft sind, hat man sich dazu entschieden, noch einen zweiten Abend zu veranstalten. Karten für den Auftritt sind in den Tourist-Infos im Tegernseer Tal und online bei allen München-Ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich.
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