Ende der Warteschleife

Lange ging nichts voran im geplanten Krottenthaler Gewerbegebiet. Da man auf dem Areal eine streng geschützte Pflanze fand, war nach dem ersten Bauabschnitt Schluss.

Inzwischen wurden die Auflagen zum Artenschutz erfüllt. Für den zweiten Bauabschnitt soll die Planung nun verändert werden.

Nach langem Hin und Her kann die Planung für den zweiten Bauabschnitt des Gewerbegebietes Krottental jetzt erfolgen
Nach langem Hin und Her kann die Planung für den zweiten Bauabschnitt des Gewerbegebiets Krottenthal erfolgen.

Eigentlich sollte der Startschuss für das Gewerbegebiet Krottenthal zwischen Kreuzstraße und Warngau bereits Ende 2007 fallen. Im Dezember 2007 hatte der Kreistag der Herausnahme des Areals für den ersten Bauabschnitt aus dem Landschaftsschutzgebiet zugestimmt. Dort wurde in der Folge auch gebaut. Die Infrastruktur wurde eingerichtet und zwei Firmen siedelten sich dort an.

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Kriechender Sellerie sorgt für Probleme

Beim zweiten Bauabschnitt lief es jedoch nicht so reibungslos. Auf dem dafür vorgesehenen Gebiet entdeckten Biologen das Vorkommen einer streng geschützten Pflanze: „Apium repens“, auch als „Kriechender Sellerie“ bekannt. Der Fund war eine kleine Sensation, denn die Pflanze ist weltweit vom Aussterben bedroht. Für den zweiten Bauabschnitt des Gewerbegebiets bedeutete dies allerdings eine Zwangspause. Der Artenschutz ging vor.

Eine Umsiedelung der kostbaren Entdeckung hielten Experten für ausgeschlossen, doch die Landwirte Christine und Hans Weindl aus Krottenthal versuchten es trotzdem – mit Erfolg: 45 Quadratmeter des streng geschützten Grüns haben sie inzwischen verpflanzt. Durch die Schaffung dieser ökologischen Ausgleichsfläche ist nun der Weg frei für den zweiten Bauabschnitt des Gewerbegebiets. Grund zur Freude für die Gemeinde Waakirchen.

Waakirchen macht Weg für zweiten Bauabschnitt frei

Verglichen mit dem ursprünglichen Vorhaben wird der zweite Bauabschnitt nun leicht verändert geplant. Da das Gebiet an das Areal mit dem umgesiedelten Kriechenden Sellerie angrenzt, will die Gemeinde für mehr „Auflockerung“ im Gewerbegebiet sorgen, wie Bürgermeister Sepp Hartl auf Nachfrage erklärte:

Bei der bisherigen Planung hatten wir auf produzierendes Gewerbe gesetzt, das der Gemeinde Arbeitsplätze bringt. Doch nun sind auch Logistikfirmen mit Lagerflächen möglich.

Der Waakirchner Gemeinderat segnete bereits Mitte August die erforderlichen Änderungen am Flächennutzungsplan wie auch am Bebauungsplan einstimmig ab. Verschiedene Flächen, zum Beispiel für die Verlegung von Versorgungsleitungen oder für einen Sicherheitsschacht, der das Oberflächenwasser sammelt, müssten noch aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden.

Mit diesen behördlichen Forderungen, unter anderem vom Wasserwirtschaftsamt, war der Gemeinderat einverstanden. Ein Hagstreifen in der Größe von 1.170 Quadratmetern soll als Ausgleichsfläche für 955 Quadratmeter aus dem Landschaftsschutzgebiet dienen.

Gemeinde wünscht sich zügigen Baubeginn

Nach der langen Zwangspause soll es nun zügig vorangehen mit dem weiteren Ausbau des Gewerbegebiets. Der stellvertretende Geschäftsleiter der Gemeinde Waakirchen, Markus Liebl, erklärte das weitere Vorgehen: „Mit den Änderungen am Entwurf des Bebauungsplans wird ein Architekturbüro beauftragt. Nach dem Ende der Sommerferien soll es sofort losgehen.“

In der Folge müsse auch das Umweltgutachten überarbeitet werden, so Liebl weiter. Aufgrund dieser Änderungen werde ein formaler neuer Entwurf erstellt, der öffentlich ausgelegt werde. Eventuelle Bedenken bezüglich des Projekts könnten in dieser Phase der Gemeinde mitgeteilt werden.

Wie viel Zeit für den Ablauf dieses Prozederes bis zum Baubeginn vergehen wird, ist schwer abzuschätzen. Die Gemeinde Waakirchen will jedoch kein weiteres Jahr bis zur Aufnahme der Bauarbeiten verstreichen lassen. „So lange wird es hoffentlich nicht mehr dauern! Von unserer Seite wird alles getan, um die Sache schnell voranzubringen“, versprach Liebl abschließend.

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