Aufregend ist es hingegen für die Erstklässler und die Schüler der fünften Klassen, die an einer neuen Schule starten. Wir haben uns das Geschehen in Gmund und am Tegernseer Gymnasium angesehen.
Im Tegernseer Tal hat heute das neue Schuljahr begonnen. Nach den langen Sommerferien strömten zahlreiche Schüler in ihre – alten oder neuen – Schulen. Für die 190 Erstklässler bedeutete dies zugleich einen neuen Lebensabschnitt: Sie wurden eingeschult und verbrachten ihre ersten Minuten in der Schule und im Klassenzimmer. Dabei gab es viel Neues zu entdecken – von Lehrern und Mitschülern bis zu den Räumlichkeiten.
Dieser erste Schultag war für sie allerdings nach eineinhalb Stunden schon wieder vorbei. Noch waren Eltern und Verwandte in der Nähe, um die Schultasche zu tragen und den richtigen Raum zu finden. In den kommenden Tagen werden sich die ABC-Schützen dann in den Grundschulen in Gmund, Tegernsee, Rottach-Egern, Bad Wiessee und Kreuth langsam eingewöhnen, um sich schnell alleine zurechtzufinden.
Großer Zuwachs an Gmunder Grundschule
Den größten Schülerzuwachs im Tal erfährt heuer die Gmunder Grundschule mit insgesamt 66 Neuzugängen. Damit wird sie erstmals dreizügig geführt. Der Umbau wurde pünktlich vor Schulbeginn abgeschlossen. Die neuen Räume bieten nun die Möglichkeit einer längeren Mittagsbetreuung. Damit bei der Begrüßung dieses großen neuen Schülerjahrgangs alle ABC-Schützen mit ihren Begleitpersonen Platz hatten, fand die Veranstaltung in der Turnhalle statt.
Gudrun Klotzsche, seit 2007 Rektorin des frisch umgebauten Schulhauses, hieß ihre neuen Schützlinge herzlich willkommen. Kindgerecht und auf Augenhöhe erklärte sie ihnen den weiteren Ablauf der Veranstaltung und milderte die Aufregung so mancher Kinderseele, als sie gestand:
Dass ihr aufgeregt seid, gehört dazu. Das bin ich auch.
Danach stellte die Rektorin zwei weitere Neuzugänge vor, zwei junge Frauen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Grundschule in Gmund absolvieren werden. Insbesondere bei Aufsichtsaufgaben werden sie unterstützen und auch im Büro mithelfen. Auch sie seien natürlich aufgeregt und hätten Bauchweh, erklärte Klotzsche den Erstklässlern, denn es sei ja auch ihr erster Tag an dieser Schule.
Die „alten Hasen“ begrüßten die Erstklässler
Begrüßt wurden „die Neuen“ von den Erstklässlern des Vorjahres, die in ihrem ersten Schuljahr schon viel gelernt haben. Sie hießen ihre künftigen Mitschüler musikalisch willkommen: Zunächst präsentierte die Klasse 2b in ihrem „Buchstaben-Rap“, was einem so alles in der ersten Klasse beigebracht wird, dann sang die 2a winkend ein fröhliches, selbst getextetes Willkommenslied.
Bevor die Klassenlehrer ihre Kinder aufriefen und in die neuen Klassenräume führten, sangen alle Schüler noch gemeinsam „Alle Kinder können lesen“. Dieses Lied war den neuen Schülern vorab zugeschickt worden. So sangen auch einige von ihnen sofort mit. Drei kleine Mädchen im Dirndl schunkelten begeistert, während ein anderes versonnen seiner Sitznachbarin zuraunte: „Jetzt gehen wir auch zur Schule.“
Rzehak verteilte Schultüten im Gymnasium
Auch im Tegernseer Gymnasium fiel heute für 55 Fünftklässler der Startschuss in eine neue Ära. Die Neulinge am Gymnasium wurden in der Aula sowohl von Direktor Werner Oberholzner als auch von Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn und Landrat Wolfgang Rzehak begrüßt.
Rzehak, selbst vor 35 Jahren Fünftklässler in Tegernsee, wollte damit ein Zeichen setzen und allen Schülern dafür danken, dass sie sich für das Tegernseer Gymnasium entschieden haben.
Wegen der neuen Schulen in Gmund und Holzkirchen hat das Tegernseer Gymnasium mit rückläufigen Schülerzahlen zu kämpfen und ist deshalb auf der Suche nach Alleinstellungsmerkmalen. „Nur weil wir neue Schulen bauen, heißt das nicht, dass wir die alten vernachlässigen“, betonte Rzehak.
Aus seiner Sicht hat das Tegernseer Gymnasium sowohl große Tradition als auch eine gute Zukunft. Mit der heutigen Aktion wolle er ein Zeichen setzen, dass er hinter dieser Schule stehe, so Rzehak abschließend. Die Tegernseer Stimme wünscht allen Schülern im Tal einen guten Start ins neue Schuljahr.
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