Während im Hintergrund weiter an den Planungen gearbeitet wird, sorgen die Verantwortlichen der Realschule dafür, dass die Schüler trotzdem sicher ins Klassenzimmer kommen.
Dass der BOB-Halt direkt vor der Realschule in Finsterwald kommen wird, davon geht Heino Seeger, Geschäftsführer der Tegernsee Bahn Betriebs-GmbH, aus. Die Planungen dafür laufen. Bis die Zugfahrer unter den Schülern am Bahnsteig direkt vor der Schule aussteigen können, sollen sie trotzdem sicher ins Klassenzimmer kommen. Derzeit legen sie die Strecke vom Gmunder Bahnhof im Ortszentrum auf dem Gehsteig an der Tölzer Straße zu Fuß zurück.
Hundert Schüler auf dem Weg vom Bahnhof zur Schule
Die Zahl der Schüler, die mit der Bahn kommen, beziffert Konrektor Tobias Schreiner mit rund einhundert. Mit der gestiegenen Schülerzahl seit Beginn des neuen Schuljahrs – zum ersten Mal gibt es vier fünfte Klassen – ist auch die Anzahl der Zugfahrer angewachsen.
Dass die Schüler sicher zur Schule kommen, ist der Schulleitung ein großes Anliegen. Deshalb hat sie nun eine neue Aktion ins Leben gerufen und Schülerlotsen ausgebildet. „Die Tölzer Straße hat es in sich“, betont Tobias Schreiner. Viele Autofahrer kommen mit hoher Geschwindigkeit angefahren und können die Schüler, die die Straße auf dem Schulweg überqueren wollen, erst spät sehen, da die Querungsstelle etwas ungünstig hinter einer Kurve liegt.
Um diese Gefahrenzone abzusichern, sind die Schülerlotsen seit Dienstag im Einsatz. Ausgebildet hat sie der Sicherheitsbeauftragte der Schule, Wilhelm Härtle, in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Bad Wiessee. Morgens und mittags sind die Lotsen gefordert. Bedingt durch die derzeitigen Baumaßnahmen und die Sperrung der Münchner Straße Richtung Gmund gab es während der letzten Tage dichten Verkehr auf der Tölzer Straße, der so manchen beherzten Einsatz der Kelle erforderte, um die Autofahrer zum Anhalten zu bewegen.
Lotsen leiten – Ingenieure planen
Während Lotsen die Schüler über die Straße geleiten, dauern die Planungen um den BOB-Halt an. „Ich warte selbst darauf“, so Heino Seegers Antwort auf die Frage, wie sich die Pläne entwickeln. Derzeit erstellt ein spezialisiertes Ingenieurbüro die Planung für den Bahnsteig. Seeger ist zuversichtlich, dass der BOB-Halt bald kommen wird, doch die Planungen brauchen Zeit – noch mindestens neun Monate lang. Das nötige Planfeststellungsverfahren soll in dieser Zeit abgeschlossen und sämtliche öffentliche Belange eingearbeitet werden. Zusätzlich muss die Regierung von Oberbayern das Projekt genehmigen.
Wie wir berichteten, ist derzeit noch nicht klar, wo der Bahnsteig genau entstehen soll. Fest steht nur, dass es vor der Schule sein soll, dass die Haltestelle eine Länge von etwa 120 Metern haben wird und nur an einer geraden Gleisstelle möglich ist. Dies betrifft vermutlich die Stelle, wo die Häuser der Anlieger aus der Bernöckersiedlung stehen.
Bereits im Vorfeld hatten sich die Anlieger gegen das Projekt formiert (wir berichteten). Bei einem neuen Haltepunkt kämen neue Probleme hinzu: Hunderte Menschen, die über den Gartenzaun spähen oder nachts Lärm machen könnten. Außerdem das grelle Neonlicht der Lampen am Haltepunkt. Gegen den Zug an sich haben sie nichts. Wann der BOB-Halt nun tatsächlich kommt und wo genau der Bahnsteig sein wird, steht indes noch in den Sternen.
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