Mit dem Funkspruch “Chiemsee 1/1 an alle” läutete der Polizeipräsident Robert Kopp vor vier Wochen die letzte Testphase der Digitalfunkgeräte ein. Seit nunmehr sechs Jahren arbeitet eine extrige Projektgruppe schon am neuen Digitalfunk. Mit dem Schichtwechsel am 18.04.16 wurde der Schwenk vom Analog- auf den Digitalfunk erfolgreich vollzogen.
Das neue Netz hat alle laufenden Tests mit all seinen Komponenten und der verbauten Systemtechnikmit mit Bravour bestanden. Fast 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den letzten Monaten von eigens ausgebildeten Multiplikatoren in vielen Schulungen mit der neuen Technik und dem sicheren Handling an den Funkgeräten vertraut gemacht worden. Eine Spezialfirma rüstete knapp 600 Fahrzeuge und zwei Boote der Wasserschutzpolizei digitalfunktauglich um. Das Polizeipräsidium und seine untergeordneten Dienststellen durften sich über insgesamt 900 neue Handfunkgeräte freuen.
Viele Vorteile für die Polizeibeamten
Die Testphase läuft noch bis Ende des Jahres. Dann soll der reguläre Dienstbetrieb ausschließlich über Digitalfunk laufen. Die ersten vier Wochen verliefen ohne jegliche Probleme. Mittlerweile funken auch die Feuerwehren und die Rettungsdienstorganisationen im Bereich Chiemsee West digital.
Mit der jetzt begonnenen Nutzung des Digitalfunks im Einsatzalltag beschreitet die Polizei im südlichen Oberbayern – technisch gesehen – ein neues Zeitalter. Vorteile sind unter anderem die hohe Netzabdeckung, die verbesserte Sprachqualität und die Abhörsicherheit. Kommunikation über Bezirks- und Ländergrenzen hinweg und zu anderen Polizei- und Hilfsbehörden wird zukünftig ohne Probleme möglich sein. Auch für die Kollegen der Polizeidienststelle Holzkirchen erleichtert der Digitalfunk die Arbeit, wie Polizeihauptkommissar Johann Brandhuber bestätigt:
Funktechnisch ändert sich für die Kollegen nicht viel. Aber der Funkverkehr kann jetzt auf einsatzspezifische Statusmeldungen minimiert werden. So weiß der Einsatzleiter sofort, wie die einzelne Meldung zu werten ist. Außerdem ist man viel besser erreichbar und die Sprachqualität hat sich verbessert.
Im Januar 2010 nahm die Projektgruppe “Digitalfunk” beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd ihre Arbeit auf. Die Einbindung in die Planung für die 104 Digitalfunkmasten, erforderliche Umbauarbeiten bei den rund 50 Polizeidienststellen, einsatztaktische Notwendigkeiten, Planung und Durchführung von Schulungen, Bestellung und Beschaffung der Gerätschaften, aber auch die Öffentlichkeitsarbeit waren Themen, die vom 30-köpfigen Team unter der Leitung von Polizeidirektor Gerhard Schusser begleitet und durchgeführt wurden.
Neue Technik bringt große Herausforderung
Besondere Herausforderung in Oberbayern war die topografische Besonderheit der Alpenregion. Die Erschließung und der Bau von Basisstationen stellte sich als anspruchsvoll dar. Letztlich konnten aber alle Schwierigkeiten durch die Projektgruppe des Bayerischen Innenministeriums, die Projektgruppe Digifunk des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd und die staatlichen Bauämter in enger Zusammenarbeit erfolgreich gemeistert werden.
„Alle Beteiligten sind froh, die neue Technik auf Herz und Nieren erproben und bereits seit 4 Wochen im Einsatzalltag nutzen zu können. Ich bin von der neuen Technik überzeugt. Ich bin sicher, dass wir im alltäglichen Dienstbetrieb, gerade aber auch bei besonders herausfordernden Einsätzen, von den Vorzügen des Digitalfunks profitieren werden.“ so Polizeipräsident Robert Kopp.
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