Die Würfel sind gefallen. So hieß es. Doch so war es ja alles gar nicht, stellte sich dann heraus. Alles war falsch verstanden worden. Und jetzt ist klar: Hinter der neuerlichen Posse aus Otterfing steckt viel mehr als zunächst angenommen. Die Würfel sind nämlich noch gar nicht gefallen. Sie wurden geworfen, ja. Immer wieder, bis keiner mehr wusste wohin mit seiner würfelbedingten Aufgewühltheit.
Doch sie sind eben noch nicht gefallen. Was den Beteiligten nicht klar war: Wer Würfel wirft, ohne sie dann auch fallen zu lassen und das Ergebnis zu akzeptieren – der beschwört großes Unheil herauf. Und während der große Otterfinger Häuptling den Schaden von seiner Gemeinde abwenden konnte wie ein Schamane von seinen Schützlingen, triefte das Unheil gesammelt gen Süden. Nach Holzkirchen.
Zeter und Mordio, wie überraschend
Die Marktgemeinde scheint den Plagen schutzlos ausgeliefert zu sein. Innerhalb kürzester Zeit häufen sich außergewöhnliche Phänomene. Erst kommt es zu tropischen Temperaturen in den nicht mit Gewächshäusern zu verwechselnden Traglufthallen im Landkreis. Wer hätte das nur ahnen können, oh weh! Zeter und Mordio!
Dann tut sich plötzlich die Erde auf und heißer Dampf entsteigt, unbedarfte Autofahrer werden nahe des Geothermiestandorts in der Alten Au schonend gegart. Die Tore zur Hölle wurden geöffnet. Rostige Nägel ragen tückisch aus dem Boden, wo Drahtesel herumtollen. In Bächen ergießen sich die Tränen der Milchbauern gen Erdmittelpunkt, oder ist es doch ihre Milch, die fast nichts mehr wert ist?
Hagelkörner will das Schicksal auch senden, groß wie die vor heimlicher Freude geballte Faust des Otterfinger Schamanen. Doch heroische Piloten wehren die Bedrohung mit allen Mitteln ab und werden in völlig unzweifelhaften Hagel-Zeitschriften dafür besungen. Ein Hoffnungsschimmer im endzeitlichen Klimachaos in Holzkirchen. Und in aufbrandender EM-Stimmung singen alle :
Alle Gedanken gehen auf, ein Würfelwurf – dein Problem.
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