Von Juni 2015 bis April diesen Jahres lebten in der Föchinger Turnhalle zirka 40 Flüchtlinge. In dieser Zeit konnten die Sportfreunde Föching (SF) hier kein Training abhalten und mussten sich nach einer alternativen Lösung umsehen.
Damit das Sporttraining nicht für ein Jahr auf Eis gelegt wird, mietete sich der Verein für ihre Fußballjungend derweil in der Soccer5 Halle in Holzkirchen ein. Kosten: 11.000 Euro. Um sich nicht in Unkosten zu stürzen, bat der Verein die Gemeinde nun um Hilfe bei der Finanzierung und beantragte einen Zuschuss von 5.500 Euro. Dieser war unter anderem Thema bei bei der letzten Gemeinderatssitzung.
Gemeinde und Sportverein helfen sich gegenseitig
Bürgermeister Olaf von Löwis zeigte sich kooperativ und betonte, dass der Verein ja nichts für diese Situation könne. Außerdem habe die Gemeinde vom Landratsamt ebenfalls eine Entschädigung erhalten. Auch Robert Wiechmann (Grüne) zeigte sich wohlwollend: “Ich finde die Kosten in Ordnung, sie haben kooperativ gearbeitet und stellen nicht die gesamten Kosten in Rechnung”. Wolfgang Buntz-Jennerwein (FWG) verwunderte es indes, dass der Verein bloß die Hälfte der Kosten einforderte. Diese Sparsamkeit überraschte Herbert Gegenfurtner (CSU) wenig. Er setzt volles Vertrauen in den Verein: „Die drehen jeden Pfennig um.“
Für Klaus Stein, Vorstand der Sportfreunde Föching ist die Sache klar:
Dank der freundlichen Unterstützung der anderen Sportvereine und Gemeinden, die uns Trainingsräume zur Verfügung gestellt haben, haben wir die Zeit ohne Turnhalle ganz gut hinbekommen.
Nun wolle der Verein auch die Herausforderung der Kosten “gemeinsam stemmen” und hat deshalb nicht die volle Summe der Kosten in Rechnung gestellt. Die Eltern hätten sich bereit erklärt, einen Obolus zu zahlen und auch der Verein selbst würde einen Teil der Kosten übernehmen. Am Ende stimmte der Gemeinderat geschlossen für den finanziellen Zuschuss. Doch genutzt werden, kann die Halle deshalb auch nicht früher. Aufwändige Sanierungsarbeiten stehen noch an und die Gelder dafür, sind erst im Haushalt für 2017 eingestellt.
Laut Gegenfurtner (CSU) seien die Wände der Turnhalle viel zu hart und deshalb gefährlich, wenn sich hier jemand stoße. Löwis möchte diesen Punkt mit in die Sanierungsarbeiten aufnehmen.
Sportfreunde hoffen auf die Wintersaison
Und nicht nur den: die Gemeinde plant die komplette Halle plus den benachbarten Kindergarten “Die Dorfspatzen” zu renovieren. Aktuell nimmt das Landratsamt Miesbach noch kleinere Schönheitsreparaturen an der Halle vor. Für diese ist die Behörde seit dem Umzug der Asylbewerber ans Moarhölzl zuständig.
Stein hofft auf eine Wiederaufnahme des Trainings in der Turnhalle noch für diesen Winter. Doch laut Löwis sei derzeit noch nicht klar, wie viel Zeit die geplanten Sanierungsarbeiten in Anspruch nehmen würden und ab wann die Sportler wieder in ihrer Halle trainieren können.
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