110-Betrug: Vorsicht vor der Sturmhaube

Eine „Welle von Polizei-Betrügereien“ hat die Polizei zuletzt im südlichen Oberbayern beobachtet. Jetzt hat es an einem Tag gleich fünf Senioren in Holzkirchen getroffen. Die Anrufer verwenden dabei eine perfide Methode, die an einen echten „Notfall“ denken lässt.

Ob sich der Unbekannte beim Betrugsversuch am Telefon wirklich eine Sturmhaube aufsetzen, ist nicht überliefert. (Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Süd)
Ob sich der Unbekannte beim Betrugsversuch am Telefon wirklich eine Sturmhaube aufsetzt, ist nicht überliefert. (Foto: Symboldbild/Polizeipräsidium Oberbayern Süd)

Es klingelt und die Polizei ist am Telefon. Auf dem Display steht sogar 110. Und die Beamten brauchen dringend Informationen über mögliche Diebstahlopfer. Aber Moment mal – ein Anruf über die Notrufnummer?

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd warnt in einer Mitteilung eindrücklich vor einer neuen Betrugsmasche. Allein am gestrigen Mittwoch wurden in Holzkirchen fünf Seniorinnen und Senioren zwischen 73 und 86 Jahren angerufen, am Apparat wurde ihnen vorgegaukelt, dass sie mit einem Polizeibeamten sprechen.

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Die immer gleiche Story: Kollegen hätten eine Einbrecherbande festgenommen und suchen nun nach möglichen Opfern. Auch nach Wertgegenständen im Haus wurde gefragt. Bei weiteren Anrufen in den vergangenen Tagen wurde zudem darum gebeten, die Alarmanlagen zu testen:

Möglicherweise versuchten Unbekannte diese Personen auszuforschen und weitere Straftaten einzuleiten.

Daher erinnert die Polizei: Die 110 ist zwar die Nummer für Bürger in Not. In die andere Richtung gilt das aber nicht, die Polizei werde nie über 110 anrufen, sondern immer mit einer „normalen“ Telefonnummer. Alles andere ist ein Betrugsversuch, heißt es in der Mitteilung: „Drehen Sie den Spieß um: Melden Sie sich bitte bei solchen Betrugsversuchen über 110 bei uns, nur so erlangen wir erste Ermittlungsansätze.“

Vor drei Monaten war ein ähnlicher Betrugsversuch im Raum Garmisch-Partenkirchen bekannt geworden, die Kriminalpolizei ermittelt. Zuletzt traf es immer öfter auch Personen im Raum Miesbach. Laut Pressesprecher Andreas Guske sitzen die Täter oft im Ausland und versuchen nach Art von Enkeltrickbetrügern und mithilfe gefälschter Nummern, Senioren in die Falle zu locken.

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