„Ich spiele Golf“. Diese Antwort auf die Frage nach dem Hobby eines neuen Bekannten, forderte bis vor kurzem unter Umständen noch ein mühsam unterdrücktes Gähnen beim Gegenüber heraus. Doch in den letzten Jahren hat sich der Golfsport zunehmend vom elitären Rentnerhobby zum flotten Breitensport entwickelt.
Jung und agil ist auch die Juniorchefin des Valleyer Golfclubs, Evelyn Weichselgartner. Voller Stolz präsentiert sie die Golfanlage vor den Toren Holzkirchens. „Wir haben hier in Valley einen sogenannten „Linkskurs““, erklärt sie.
„Alpenlinks“ in Valley
Als „Linkskurs“ werden normalerweise die Golfplätze bezeichnet, die zwischen Meer und landwirtschaftlichen Flächen liegen, wie beispielweise in Schottland, der ursprünglichen Heimat des Golfsport. Üblicherweise werden in Bayern gern „Parklandkurse“ angelegt. Plätze, die wie Parkanlagen mit Bäumen und Büschen gestaltet sind.
Da das Gelände des Golfclubs früher jedoch nur aus flachen Wiesen ohne Baum und Strauch bestand, mußten sich die Planer ein anderes Konzept überlegen. „So kamen wir auf den „Linkskurs“, und da wir hier kein Meer haben, nennen wir es einfach „Alpenlinks““, erzählt die junge Geschäftsführerin.
Zum Lernen auf die Driving Range
Ein üblicher Golfplatz bietet 18 Löcher. In Valley steht eine 36-Loch-Anlage zur Verfügung. Der Golfpark – das Gelände für Anfänger und ungeübte Golfer – hat insgesamt 9 Löchern. Anspruchsvoll und herausfordernd ist der Kurs mit 27 Löchern.
Für die Nutzung beider Plätze sei eine so genannte „Platzreife“ erforderlich, betont Weichselgartner. Diese erlangt man durch einen entsprechenden Platzreifekurs. Und den kann grundsätzlich jeder machen. „Zum Einstieg bieten wir ein kostenloses Schnuppertraining auf der Driving range an. Danach einen Jugendkurs“, berichtet Weichselgartner. Einige umliegende Schulen haben sogar Schulgolf auf dem Stundenplan.
Je nach Können empfiehlt sich die Anschaffung einer eigenen Ausrüstung. Vor allem ein Golfbag und ein Trolley, also eine spezielle Golftasche mit Transportwagen, sei sinnvoll. „Viele unsere Mitglieder legen bei einer durchschnittlichen Golfrunde 10 bis 14 Kilometer Fußmarsch zurück“, weiß Weichselgartner. Da könnte das Tragen von Golfschlägern recht mühsam werden.
Grundsätzlich ist Golf ein Familiensport. Auch bei Evelyn Weichselgartner liegt das Golf-Gen in der Familie. „Schon als kleines Mädchen, war es ganz normal für mich, meine Zeit auf dem Golfplatz zu verbringen“.
Was die wenigsten wissen: Bei kaum einer anderen Sportart werden soviele Muskeln im Körper beansprucht. Und trotztdem ist es ein Sport, den auch Personen im fortgeschrittenen Alter noch gut ausüben können. Für Weichselgartner liegt die Herausforderung auch weniger im sportlichen Bereich:
Die mentale Anstrengung ist nicht zu unterschätzen. Wenn ich einen Fehlschlag habe, muss ich das erstmal verkraften lernen und an der Verbesserung arbeiten. Das ist im Golfsport nicht so einfach.
Beim Golf gäbe es viele Regeln, die auf den ersten Blick recht komplizert erscheinen. Aber wieviele Löcher man auch immer spielt, das Ziel bleibt immer gleich: Einen Golfball mit möglichst wenigen Schlägen in ein 10,8 Zentimeter breites Loch zu bringen. Die Schwierigkeit liegt in den vorgegebenen Abschlägen. Diese sind in der Regel mehrere hundert Meter entfernt.
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