„Warum sollten wir Sie einstellen?“ Zum ersten Mal auf dem Stuhl gegenüber einem Personalbeauftragten eines Unternehmens Platz zu nehmen, ist aufregend. Für Neuntklässler ist es einer der ersten Schritte in einen neuen Lebensabschnitt. Jugendsozialarbeiterin Anna Koch hat ihn mit den Schülern der Rottacher Mittelschule trainiert.
„Gar nicht so einfach, diesen ersten Schritt eines Bewerbungsgesprächs zu tun“, hatte sich Schulsozialarbeiterin Anna Koch gedacht. Deshalb findet sie die Projekttage „Bewerbungsplanspiel“ auch so wichtig. Es dient der Vorbereitung auf das Berufsleben und des sicheren Auftretens in bevorstehenden Vorstellungsgesprächen.
Bewerbungsmappe. Vorstellungstermine. Nachbereitung
Die Bewerbungsmappe ist längst geschrieben. Jetzt ging es daran, zwei fingierte Vorstellungstermine möglichst professionell zu meistern. Neun Firmenvertreter erwarteten die Mädchen und Jungen der neunten Klassen der Mittelschule Rottach-Egern zum Projekttag. „Bewerbungsplanspiel“ stand auf dem Stundenplan der Schüler.
An den beiden Projekttagen – einmal für die 9A und einmal für die 9B – fanden dann die fiktiven Vorstellungsgespräche statt.
Warum sollten wir Sie einstellen?
So lautete eine der zentralen Fragen im Gespräch. „Das Bewerbungsgespräch ist für jeden aufregend, umso mehr, wenn es das erste ist“, sagt Anna Koch. Deshalb bietet die Mittelschule den künftigen Schulabgängern mit dem Projekttag die Möglichkeit, wenigstens dieses eine Mal zu üben.
Im Anschluss an das Bewerbungsgespräch hatten die Personalverantwortlichen die Möglichkeit, sich über die Gespräche auszutauschen und die Entscheidung über eine Zu- beziehungsweise Absage zu treffen.
Vertreter von neun örtlichen Betrieben waren an die Schule gekommen: Personaler des Medizinischen Versorgungszentrums Rottach-Egern, der Rottacher Seniorenresidenz Wallberg, der Gmunder AVG, des Parkhotels Egerner Höfe, der Rottacher Barmer Krankenkasse, der Gmunder WegaTec, der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, des Unternehmens CBO aus Schliersee sowie der Hofapotheke Tegernsee.
Training so reell wie möglich
Um das Training so authentisch wie möglich zu gestalten, führten die Personalverantwortlichen mit jedem Schüler zwei Vorstellungsgespräche. Auch das Durchführen von verschiedenen, fachbedingten Eignungstests war Teil des Projekts. Schließlich erhielten die Schüler von Betreuerin Anna Koch die ausgefüllten Zu- oder Absagen der Personaler im Einzelgespräch und konnten sie mit den Berufsberatern besprechen.
Das diesjährige Planspiel sei, so Kochs Resümee, vor allem für die teilnehmenden Schüler eine wichtige Erfahrung gewesen. Obwohl sie sich super geschlagen hätten, gebe es doch noch kleinere Lücken zu füllen.
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