Kein „Mega-Stall“ in Festenbach

Einige Wochen lang hat der geplante Bau eines Gemeinschaftsstalls in Festenbach die Gemüter erhitzt und für Unmut bei Gemeinderäten, Umweltschützern und Bürgern gesorgt.

Nun ist das Projekt vom Tisch, die drei Bauern haben ihren Antrag zurückgezogen. Die Gründe für diesen Sinneswandel sind allerdings unklar.

Hier hätten die beiden Gemeinschaftsställe für insgesamt 150 Kühe entstehen sollen.
In Festenbach hätten die beiden Gemeinschaftsställe für insgesamt 150 Kühe entstehen sollen.

In der gestrigen Sitzung des Gmunder Ortsplanungsausschusses gab Bürgermeister Georg von Preysing bekannt, dass der Antrag auf den Bau eines Gemeinschaftsstalls zurückgezogen wurde. Aus Effizienzgründen hatten drei Gmunder Bauern geplant, ihre Milchviehbetriebe zusammenzulegen und dafür zwei große Ställe in Festenbach zu errichten.

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Im Falle der Genehmigung wäre dies der größte landwirtschaftliche Betrieb im Landkreis geworden. Über 150 Kühe sollten in den 80 mal 42 Meter und 60 mal zwölf Meter großen zusammenhängenden Gebäuden Platz finden.

Bauprojekt vom Tisch

Nun haben es sich die drei Landwirte Josef Berghammer, Michael Koch und Korbinian Bartl anders überlegt. Sie hatten sich, so von Preysing, in der Zwischenzeit noch einmal fachlichen Rat geholt und seien dann zu dem Schluss gekommen, ihren Antrag zurückzuziehen. Dazu der Gmunder Bürgermeister gestern Abend:

Die drei haben sich inzwischen beraten lassen, auch wie viele zusätzliche Angestellte sie brauchen, um das Ganze zu bewirtschaften, und haben nun ihren Antrag zurückgezogen.

Bei der erwähnten „Beratung“ scheinen sich also Aspekte ergeben zu haben, die schließlich dazu führten, dass die Landwirte ihre Bauvoranfrage nun zurückzogen. Was die drei Bauern letztlich dazu bewogen hat, ist jedoch unklar. Die TS-Redaktion konnte keinen der drei Bauern für eine Stellungnahme erreichen.

Durch eine Zusammenlegung und den Neubau wollten die Landwirte ihre Betriebe eigentlich modernisieren und so auf den immer stärkeren Wettbewerbsdruck reagieren. „Der Bau eines gemeinsamen großen Stalls ist effizienter als die Errichtung von drei kleinen“, hatten sie bei der Gemeinde für ihr Vorhaben geworben.

Gegenwind von allen Seiten

Bei allem Verständnis für die angestrebten Synergieeffekte hatte es im Gmunder Gemeinderat große Bedenken gegeben. Neben der Größe der Bauten hatte den Räten auch die Lage Sorgen bereitet. Die neu beantragten Ställe wären zum Teil in einer unter Naturschutz stehenden Haglandschaft entstanden.

Auch Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, war entschieden gegen den „Riesenstall“. Mit einer Unterschriftenliste wollte sie die Genehmigung des Baus verhindern und schrieb auch einen persönlichen Brief an Landwirtschaftsminister Helmut Brunner.

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