Jugend – Quo Vadis?

Seit August 2015 sind Claudia Nitsch (26), Max Knopp (22) und Max Röger (15) als gemeindliche Jugendbeauftragte für die Marktgemeinde Holzkirchen bestellt, sie sehen sich als Vertreter der Zwölf- bis Mitte Zwanzigjährigen. Mit den beiden Max’s haben wir Kassensturz gemacht und über das letzte Jahr sowie anstehende Projekte gesprochen.

Die Jugendbeauftragten Max Knopp (links) und Max Römer (rechts).
Die Jugendbeauftragten Max Knopp (links) und Max Römer (rechts).

Der Amtsantritt war geprägt vom gegenseitigen Kennenlernen mit den gemeindlichen Stellen. Die Jugendbeauftragten haben alle Fraktionen besucht und zahlreiche Gespräche über die künftige Zusammenarbeit geführt. Dabei war die Resonanz der Parteien durchwegs positiv, wie Max Knopp berichtet:

Die haben uns ermuntert, ihnen ruhig die Türen einzurennen, wenn uns etwas nicht passt.

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Ebenso positiv waren Besuche im Jugendzentrum JUZ und Treffen mit den Streetworkern Christian Probst und Peter Unterholzner, bei denen diskutiert wurde, was Jugendliche in Holzkirchen eigentlich bewegt.

Noch verhalten ist die Resonanz der Jugendlichen selbst. Die Jugendbeauftragten haben eine Facebook-Seite, die mit derzeit 59 Likes nur schwach frequentiert ist. Dabei lohnt sich ein Besuch der Seite in mehrfacher Hinsicht: zum einen werden Jugendliche über Veranstaltungen in Holzkirchen informiert, zum Anderen können sie auch jederzeit mit Anregungen und aktuellen Problemen mit den Jugendbeauftragten in Kontakt treten.

Jugend-Freizeit-Meile am Ladehof

Leider erfolglos war das Anliegen eines Jugendlichen, auf einer Wiese trotz Verärgerung der Anwohner, weiter Bolzen zu dürfen. Nach einem Ortstermin mit den Jugendbeauftragten und einem Gemeindevertreter wurde klar, dass eine Nutzungsänderung leider nicht möglich ist – die Wiese ist als Kinderspielplatz ausgewiesen. Der Jugendliche wurde auf die zwei Bolzplätze am Otto-Mair-Ring und die Sportanlage in der Baumgartenstraße verwiesen, die gemeindeseitig zur öffentlichen Nutzung bis 20 Uhr vorgesehen ist. Für die Sportplätze an der Grundschule 2 und am Gymnasium Holzkirchen liegt noch kein Entscheid über eine öffentliche Nutzung vor, die Jugendbeauftragten bleiben hier weiter am Ball.

Das größte Projekt, das die Jugendbeauftragten momentan beschäftigt, ist die geplante Jugend-Freizeit-Meile am Ladehof, für die die Gemeinde im aktuellen Haushalt fast 400.000 EUR reserviert hat. Hier wurden die Fraktionen, Streetworker und Jugendbeauftragten im Juli gebeten, sich bis zur kommenden Hauptausschuss-Sitzung am 11.10. Gedanken über die Gestaltung zu machen. Die Ideen der Jugendbeauftragten und Streetworker reichen von einem Grillplatz, Sportpfad und einer Kletterwand bis hin zu einem Beachvolley-Platz. In den nächsten Wochen möchte Max Knopp die Holzkirchner Jugendlichen über gezielte Facebook-Aufrufe animieren, sich hier aktiv einzubringen.

Eine WG im Neubaugebiet Inselkam/Maitz?

Missverstanden fühlte sich Max Knopp bei seinem Vorstoß im Gemeinderat, für bezahlbaren Wohnraum für Jugendliche zu plädieren. Es sei ihm hier nicht explizit um Studentenwohnungen gegangen, sondern gerade auch um Wohnraum für Schüler und Auszubildende, die aus persönlichen Gründen ihr Elternhaus verlassen müssen oder nicht in Betriebs- oder Schulnähe wohnen. Der Vorschlag wurde im Gemeinderat aufgrund der angespannten Wohnraum-Situation kontrovers diskutiert.

Bei Folgegesprächen wurde dann seitens der Marktgemeinde angedacht, für diesen Bedarf in gemeindlichen Mehrfamilienhäusern, wie beispielsweise im Neubaugebiet Inselkam / Maitz eine WG zu etablieren. Konkrete Vorhaben hierzu gibt es aber noch nicht. Die Jugendbeauftragten regen auch hier an, dass Jugendliche auf sie zukommen, damit sie dieses Projekt mit entsprechenden Bedarfsplänen untermauern können.

Oft diskutiert: Eine Disco für Holzkirchen

Doch nicht nur bezahlbarer Wohnraum fehlt in der Marktgemeinde, sondern auch ausreichende Freizeitangebote für junge Leute. In den vergangenen Monaten wurde vor allem die Frage sehr kontrovers diskutiert, welche Möglichkeiten sich Holzkirchner Jugendlichen zum Weggehen bieten. Beliebte Treffpunkte sind die Bar Centrale und das Awas Pub, gern frequentiert auch das JUZ für Grill- und Kinoabende. Das Bestreben nach einer Disko am Ort haben die Jugendbeauftragten mittlerweile aufgegeben, die Diskussionen der letzten Monate über Betreiber, Standorte und Lärmschutz waren zuletzt nicht mehr zielführend, es kamen immer neue Probleme und Auflagen hinzu.

Letztlich ist sich Max Knopp auch nicht sicher, ob eine Disko in Holzkirchen überhaupt bei den Jugendlichen angenommen werden würde:

Du bist hier in einer halben Stunde in München oder Bad Tölz, wer weiß, ob die Jugendlichen dann überhaupt in Holzkirchen weggehen würden.

Um die Themen der Jugendlichen noch besser kennenzulernen und diskutieren zu können, planen die Jugendbeauftragten einen Runden Tisch als Jugendforum. Max Röger wünscht sich hier rege Beteiligung von Vereinen, Ehrenamtlichen, Schulen, Ministranten, Pfadfindern und anderen Gruppen: „Nur so können wir die Themen des Alltags zusammentragen und uns entsprechend für die Belange der Jugendlichen einsetzen“.

Die Jugendbeauftragten freuen sich über Ideen, Vorschläge und Feedback zu den aktuellen und kommenden Projekten über ihre Mailadresse jugendbeauftragte@holzkirchen.de oder aber ihre Facebook-Seite.

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