Es ist der Traum vieler kleiner –und so mancher „großer“ Mädchen: Im duftigen „Tutu“, scheinbar federleicht durch einen Ballettsaal wirbeln. Warum Ballett eine solche Faszination ausübt, kann sich Isabella Winkler auch nicht wirklich erklären. Als sie vor vier Jahren ihre erste Ballettschule eröffnete, kamen rund 50 Schüler. Heute sind es über 300 kleine und große Tänzerinnen und Tänzer.
„Kurz nachdem ein Tanzfilm im Kino gezeigt wurde, wie zuletzt ‚Black Swan‘, ist die Nachfrage besonders groß“, berichtet Winkler. Man erinnere sich nur an die legendäre „Anna“-Serie. Danach gab es einen regelrechten „Ballett-Hype“.
Ballett erzählt eine Geschichte
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Ballett mehr als nur Tanzen ist. „ Ballett erzählt eine Geschichte“, erläutert die ausgebildete Tanzpädagogin. „Es geht einerseits um den sportlichen Aspekt, aber auch um den künstlerischen Ausdruck“.
Viele Eltern würden ihre Kinder in erster Linie zunächst zur Verbesserung der Körperhaltung in ihr Studio schicken. Im übrigen diene Ballett auch als Grundlage für jede andere Tanzform. Und das ist mittlerweile sogar beim „starken Geschlecht“ angekommen: Immerhin sieben Buben besuchen derzeit Kurse in der Ballettschule in Holzkirchen.
Foxtrott und Rumba sind nicht mehr modern
Etwas anders ist die Lage im Bereich Gesellschaftstanz. „Meine Tanzkurse besuchen nur wenige junge Leute“, erzählt Werner Schindler. Vor fünf Jahren hat er in Holzkirchen eine kleine Tanzschule eröffnet: das Tanzzentrum Süd. Vor allem Standardtänze und lateinamerikanische Tänze wie Foxtrott, Walzer oder Rumba, bringt er seinen meist älteren Kunden bei.
Dabei ist Schindler Tanzlehrer aus Berufung. Schon seit seinem 19. Lebensjahr bewegt er sich gerne zur Musik. Besonders angetan hat’s ihm der Salsa. „Da kann ich einfach machen, was ich will. Das ist ein lässiger Tanz“, versucht er das Geheimnis des kubanischen Nationaltanzes zu erklären. Aber selbst der lockt nur wenige junge Leute in sein Tanzstudio.
Gut besucht sind jedoch die Hochzeitstanzkurse. Verständlich, denn welches Brautpaar möchte sich schon gern am „schönsten Tag“ im Leben auf dem Parkett blamieren. Wenn es nach Werner Schindler geht, sollte aber jeder zumindest ein paar tänzerische Grundschritte beherrschen.
Den Disco-Fox sollte man schon draufhaben. Mit diesem Grundschritt kann man auf fast alles tanzen.
Nicht zu vergessen ist auch der gesundheitsfördernde Aspekt. „Ich tanze nicht nur mit den Füßen. Der ganze Körper wird einbezogen – auch das Gehirn“, erklärt der Tanzlehrer.
Ob man nun Ballett oder Gesellschaftstanz bevorzugt, beide Tanzrichtungen haben ihre Daseinsberechtigung. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald eine cineastische Neuauflage von „Dirty Dancing“? Werner Schindler würde es freuen.
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