Wie berichtet, kam es auf dem Geothermie-Gelände in der alten Au Mitte September zum Stillstand. Beim Einbau der stählernen Futterrohre in der dritten Sektion gab es Schwierigkeiten und ein rund 1.900 Meter langer Rohstrang blieb in circa 2.600 Metern Tiefe stecken.
Etwa 800 Meter von der oberen Verrohrung konnten geborgen werden. Mehrere Wochen lang versuchten Fachfirmen, auch den unteren, festsitzenden Rohrstrang durch Fräsarbeiten und Zugversuche lösen zu können. Doch vergebens die viele Müh’. Vor wenigen Tage stand fest, dass der restliche – im Loch verbliebene Teil – nicht mehr entfernt werden kann und man eine Alternative finden muss, um weiterbohren zu können. Die Verantwortlichen entschieden sich, wie schon bei der ersten Bohrung, für einen Sidetrack.
Sidetrack soll Abhilfe schaffen
In rund 2.600 Metern Tiefe, oberhalb des festsitzenden Rohstrangs, wird der bisherige Bohrpfad nun seitlich verlassen und anschließend in wenigen zehn Metern Abstand parallel zu der bereits bis in 4.500 Meter Tiefe gebohrten Bohrung (Th 2) weitergeführt. Der neue Bohrpfad bekommt die Bezeichnung „Th 2a“ und, wie ursprünglich geplant, bis in rund 5.000 Meter Tiefe führen. Durch die unterirdische Ablenkung der Bohrung wird sich eine Gesamtbohrstrecke von insgesamt etwa 6.000 Metern ergeben.
Das feststeckende Teilstück wurde in den vergangenen Tagen den bergrechtlichen Vorschriften entsprechend von der Bohrlochsohle ausgehend mit mehreren Zementpfropfen verfüllt und somit dauerhaft gesichert. Ab nächster Woche soll es mit den Bohrarbeiten für den Sidetrack losgehen.
Zeitplan durcheinander
Durch die mehrwöchigen Versuche, den festsitzenden Rohrstrang doch noch lösen zu können sowie die Vorbereitungen für das Bohren des Sidetracks kann der Zeitplan des Projekts nicht mehr eingehalten werden. Albert Götz, Leiter der Gemeindewerke schätze die Kosten bislang auf circa drei Millionen Euro.
Die Gemeindewerke rechnen nunmehr mit einer Fündigkeit der zweiten Bohrung erst im Dezember, ein endgültiger Abschluss aller Arbeiten einschließlich aller erforderlichen Tests wird voraussichtlich erst im neuen Jahr erfolgen können.
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