Zu kaufen gibt es die farbigen Lichtspektakel eigentlich in jedem Einzelhandelsmarkt sowie in Baumärkten – aber nur an den drei Tagen vor dem Jahreswechsel. Händler, die Raketen und Knaller verkaufen möchten, müssen darauf achten, dass sie die Grenze für die Sprengstoffmengen im Verkaufsraum nicht überschreiten. Zudem müssen die Raketen und Böller in einem eigenen Raum aufbewahrt werden, der für niemanden zugänglich sein darf. Das überprüft die Gewerbeaufsicht.
In Erik Arnolds Baufachmarkt in Bad Wiessee wurde bislang nichts beanstandet. Arnold kennt sich nach eigenem Bekunden aus mit Feuerwerken und ist sogar ein richtiger Fan: „Ich fand es früher immer schade, dass die Feuerwerke so klein waren“, sagt er heute.
„Feuerwerk zünden und genießen“
Deshalb bietet er die großen Vielschussbatterien und Raketen an. „Da knallt’s dann richtig“, freut er sich. Zwar koste dieses Feuerwerk mehr als das, was man im Supermarkt bekommt. Dafür habe man länger und mehr Spaß dran, bestätigt Arnold und fügt hinzu: „Man zündet sie an und genießt nur noch.“
Feuerwerk kaufen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist. Ob die Altersgrenze eingehalten wird, darauf achten die Händler besonders und fragen nach dem Ausweis: Wenn sich die Kassierer nicht sicher sind und der Kunde keinen dabei hat, hat er Pech, sagt Wolfgang Riedel, Inhaber des EDEKA-Marktes in Tegernsee. Andere Dokumente wie Führerschein oder Studentenausweis kann er nicht gelten lassen, so Riedel:
Man sollte auch keine Feuerwerkskörper für Minderjährige kaufen, die einen vor dem Markt ansprechen. Wenn etwas passiert, dann haftet der Kunde.
Denn wer mit den Sprengkörpern falsch umgeht, riskiert Verletzungen. Deshalb sollen Kunden das Feuerwerk nur draußen anzünden und darauf achten, dass die Ware das CE-Siegel hat, was bedeutet, dass sie auf Sicherheit geprüft ist. Auch dürfen die Knaller und Raketen nur verkauft werden, wenn die Verpackung unbeschädigt ist.
„Raketen startet man am besten aus leeren Sektflaschen“, weiß Silke Lierenz vom MÜLLER-Drogeriemarkt in Rottach-Egern. Die Flaschen bieten eine bessere Startrampe als Schneehaufen, in denen die Raketen beim Start umfallen könnten.
„Gefühl wie unter einem Großfeuerwerk“
Mit einfachen Raketen gibt sich Erik Arnold dagegen nicht zufrieden. Er möchte lieber eine Vielschussbatterie zünden und dann die Show genießen. Knapp zwei Minuten dauert diese beispielsweise bei seiner 13-Kilo-Batterie. Diese schießt Raketen in 40 Meter Höhe ab: „Da fühlt man sich dann wie unter einem Großfeuerwerk“, sagt er.
Für den perfekten Moment zum Jahreswechsel sollte man sich einige Minuten vor Mitternacht Zeit nehmen, um das Feuerwerk draußen aufzubauen und vorzubereiten: „Bei manchen muss man eine Folie abziehen. Bei anderen ist die wichtig, damit sie richtig zünden“, sagt er. Wie es richtig geht, steht auf der jeweiligen Gebrauchsanweisung, die man unbedingt lesen sollte. Bei der Beratung in Arnolds Fachmarkt werde der richtige Umgang auch erklärt. So lässt es sich dann gut ins neue Jahr starten.
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