Klettern ohne Grenzen

Klettern auch für Menschen die im Rollstuhl sitzen? Dass das geht will Brigitte Dembinski ab dem kommenden Jahr im Weyarner Kletterzentrum beweisen. Sie realisiert damit ihren Herzenswunsch.

Im Kletterzentrum sollen jetzt auch Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bekommen Sport zu machen / Archivbild
Im Kletterzentrum sollen jetzt auch Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bekommen Sport zu machen / Archivbild

Menschen mit einer Behinderung sind nicht nur im Alltag häufig eingeschränkt – auch sportliche Ambitionen oder Wünsche sind durch ihre Erkrankungen meist unerreichbar. Klettern oder gar Bergsteigen, wenn man im Rollstuhl sitzt? Undenkbar. „Nein“, sagt Brigitte Dembinski aus Naring, die genau an dieser Frage ansetzt. Ab Januar will sie ganz besondere Kletterkurse für Menschen mit Behinderungen anbieten. Sie erklärt:

Ich möchte diesen Menschen zeigen, dass sie auch eine Sportart ausüben können, die für sie auf den ersten Blick als nicht geeignet erscheint. Es geht mir auch darum, dass nicht nur die großen Könner in einer Kletterhalle eine Berechtigung haben, sondern auch diejenigen, die einfach nur Spaß haben wollen und dabei Großartiges leisten.

Anzeige

Als die begeisterte Klettersportlerin und sozial engagierte Bergsteigerin vor vielen Jahren einen Bericht von  Alex Huber (einem der beiden „Huaba Buam“) las, der das Projekt „Klettern für Menschen mit Behinderungen“ vorstellte, war Dembinski sofort begeistert. Sie lies der Wunsch, eine solche Klettergruppe zu starten und zu betreuen, nicht mehr los. Kürzlich bot dann der Deutsche Alpenverein erstmals eine komplexe Ausbildung für „Trainer C – Klettern für Menschen mit Behinderungen“ an. Nahezu zeitgleich eröffnete im Landkreis Miesbach mit dem „Klettert´Z“ in Weyarn eine behindertengerechte Kletterhalle.

Die Grundvoraussetzungen für Brigitte Dembinskis Idee waren somit geschaffen. Im Juni 2016 absolvierte sie mit Unterstützung der Sektion Miesbach des Deutschen Alpenvereins ihre Ausbildung als „Trainer C – Klettern für Menschen mit Behinderungen“ in Bad Hindelang, als eine der ersten bundesweit.

Kein therapeutisches Klettern

Mit großer Unterstützung des  Fördervereins „Aufwärts in Miesbach“ und Vorstand Andreas Huber sowie der Sektion Miesbach des Deutschen Alpenvereins wird jetzt im Januar die Kletterguppe „H3 – mit Handicap Hoch Hinaus“  im Kletter´Z Weyarn gestartet.

„Ein therapeutisches Klettern biete ich nicht an“, erklärt Brigitte Dembinski ihr Konzept „mir geht es vielmehr darum, einen Freizeitsport anzubieten und entsprechend ehrenamtlich zu betreuen, um Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz zum einen für das Klettern zu begeistern, aber ihnen auch zu zeigen, was man gemeinsam leisten und bewältigen kann – auch, wenn es auf den ersten Blick unüberwindbar erscheint.“

“Wir werden alle riesigen Spaß haben!”

Ihre Inklusionsgruppe richtet sich dabei altersunabhängig an alle Menschen, die ein Handicap haben. „Ich möchte ihnen damit die Möglichkeit geben, ihren Mut, ihr Vertrauen und Selbstvertrauen, ihre Entschlossenheit aber auch Willensstärke einzusetzen und zu verbessern!“, sagt Dembinski, „willkommen sind alle mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, die Interesse haben, einmal eigene Erfahrungen an der Kletterwand zu sammeln.“ Und sie verspricht: „Wir werden alle riesigen Spaß haben!“

Geplant ist das außergewöhnliche Klettertreffen ab 17. Januar 2017, jeweils dienstags ab 18 Uhr im Kletter´Z in Weyarn. Bei Interesse oder für Anmeldungen reicht eine kurze Email an: brigitte.dembinski@alpenverein-miesbach.de. Gern würde Brigitte Dembinski ihr Projekt von Beginn an auch filmisch begleiten und möchte dazu mit Hobby-Filmern oder entsprechenden Vereinen in Kontakt treten.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein