Ruhe kommt teuer

Seit Jahren fordert Valley mehr Ruhe für seine Anwohner an der A8. Jetzt hat die Autobahndirektion Südbayern das Planfeststellungsverfahren für Lärmschutz eingeleitet. So soll das Ganze im Detail aussehen. 

Die A8 führt direkt an verschiedenen Ortsteilen von Valley vorbei. Jetzt soll Ruhe einkehren. /Archivbild
Die A8 führt direkt an verschiedenen Ortsteilen von Valley vorbei. Jetzt soll Ruhe einkehren. /Archivbild

Wie berichtet, hat die Autobahndirektion Südbayern kürzlich das Planfeststellungsverfahren für Lärmschutzmaßnahmen an der A8 auf Höhe Valley eingeleitet. Das sollte eigentlich schon letztes Jahr geschehen, hat sich aber immer wieder verzögert. Nun könnte der Bau im nächsten Jahr endlich beginnen. Doch noch sind einige Fragen offen. Warum hat sich das Vorhaben ständig verzögert, wie soll das Ganze im Detail aussehen und wie hoch sind die Kosten für das Gesamtprojekt?

Bundesverkehrswegeplan Teil des Verfahrens

Wie die Autobahndirektion Südbayern auf Nachfrage erklärt, arbeite man seit 2011 an der Vorentwurfsplanung für den Lärmschutz in Valley. Bei den Planungen mussten zum einen die Genehmigungsauflagen des Bundesverkehrsministeriums, als auch die aktuellen Entwicklungen des neuen Bundesverkehrswegeplans eingearbeitet werden, deswegen habe sich das Verfahren immer wieder geändert und somit verzögert.

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Nachdem das Verfahren aber nun bei der Regierung von Oberbayern beantragt wurde, wird diese das Verfahren durchführen. Dabei werden zuerst die Einwände und Belange der Betroffenen gehört und abwogen. Die Autobahndirektion erklärt:

Nach Vorliegen des Planfeststellungsbeschluss und den erforderlichen Ausschreibungen beabsichtigen wir mit dem Bau zu beginnen.

Je nachdem wie viele Einwendung eingereicht werden und vor allem die weiteren Entwicklungen bei der Schaffung einer zentralen Infrastrukturgesellschaft, die zukünftig die Projekte im Autobahnbereich weiter betreiben soll, würden den Zeitplan beeinflussen, so die Pressestelle der Autobahndirektion.

Brücken müssen erneuert werden

Da zwischenzeitlich der achtstreifige Ausbau der A 8 im neuen Bundesverkehrswegeplan in höchster Dringlichkeit verankert ist, wurde der spätere Ausbau in die Planungen für den Lärmschutz eingearbeitet. Bei den Vorbereitungen zeigte sich, dass die Brücken im Bereich Valley nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen und “zukunftsfähig” gemacht werden müssen. Sie werden deshalb abgerissen und unter “Berücksichtigung des späteren Ausbaus in neuen Dimensionen neu gebaut”, so die Autobahndirektion.

Dazu müsse eine Baustellenverkehrsführung aufgebaut werden, um während der Baumaßnahme alle Fahrspuren aufrechterhalten zu können. Dazu muss die Fahrbahn verbreitert werden, welche auch nach Anschluss der Baumaßnahme teilweise verbleiben kann.

Das Projekt Lärmschutz Valley hat sich daher grundsätzlich geändert und es werden aus wirtschaftlichen Gründen notwendige umfangreiche Erneuerungen und Vorbereitungen für den späteren Ausbau gleich mit erledigt.

Die veranschlagten Kosten für das neue Gesamtprojekt würden sich auf rund 35 Millionen Euro belaufen, so die Autobahndirektion. Der Großteil der Kosten entfalle auf die Erneuerung der Bauwerke und Fahrbahnen, die Nachrüstung und Erneuerung der Entwässerungseinrichtungen und den Bau der Verkehrsführungen. Die Kosten für den Lärmschutz hätten sich nicht geändert. Hierfür wurden 2013 über sechs Millionen Euro bereit gestellt.

Für den Lärmschutz plane man Wall-/Wandkombinationen mit einer Höhe von bis zu 5,5 Metern. Gleichzeitig werden aber auch die Fahrbahnen sowie die Entwässerungseinrichtungen erneuert.

Die detaillierten Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren können Sie hier nachlesen.

Ursprünglicher Artikel vom 29. November 2016 mit der Überschrift: „Lärmschutz für Valley kommt“

Seit Jahren ist es an der Autobahn A8 in Valley laut. Jetzt hat die Regierung von Oberbayern das Planfeststellungsverfahren für Lärmschutzmaßnahmen eingeleitet…

Die A8 zwischen Holzkirchen und Weyarn macht viel Lärm - ein Lärmaktionsplan soll jetzt Abhilfe schaffen
Viel Lärm auf der A8 zwischen Holzkirchen und Weyarn – mit Lärmschutzwänden und -wällen soll nun Abhilfe geschafft werden.

Seit 2010 fordert Valley den Bau einer Lärmschutzanlage an der Stelle, an der die A8 durch den Ort führt. Jetzt könnte durch die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens der Bau im Jahr 2017 beginnen, sodass relativ zeitnah Ruhe einkehren kann.

In der Mitteilung der Regierung von Oberbayern heißt es:

“Die Autobahndirektion Südbayern will den Lärmschutz an der A 8 für die Menschen im Bereich der Gemeinde Valley verbessern. Die Lärmschutzmaßnahmen umfassen den Bau von Lärmschutzwänden und -wällen sowie den Einbau eines lärmmindernden Fahrbahnbelags.

Die nachträglichen Lärmschutzmaßnahmen werden erforderlich, weil der tatsächlich durchschnittliche Verkehr auf der A 8 in diesem Bereich deutlich höher ist, als dies bei den Lärmberechnungen vorhersehbar war, die Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses von 1979 waren.

Daneben ist auch die Erneuerung des Entwässerungs-Systems sowie von sechs Unterführungs-Bauwerken geplant. Die Maßnahmen erstrecken sich zwischen der Brücke A 8 über die Kreisstraße MB 15 und der Mangfallbrücke auf einer Länge von ca. 2,7 km(ca. 1,2 km nördlich und ca. 1,5 km südlich) der Autobahn.
Die Regierung von Oberbayern hat hierzu jetzt das Planfeststellungsverfahren eingeleitet.

Die Planunterlagen werden in der Gemeinde Valley und der Stadt Bad Aibling einen Monat öffentlich ausgelegt und können dort während der Dienststunden eingesehen werden.

Nähere Einzelheiten zu Ort und Zeit der Auslegung sowie zur Möglichkeit, Einwendungen gegen die Planungen zu erheben, geben die Gemeinden ortsüblich bekannt. Die Planunterlagen sind zudem ab dem 30.11.2016 auf der Internetseite der Regierung von Oberbayern unter www.regierung.oberbayern.bayern.de abrufbar.”

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