Stille Reserven helfen Bürgern

Dass Bürger unverschuldet in Not geraten, kann immer mal vorkommen. Unfälle, Brände oder auch höhere Gewalt gehören zu Umständen, die jemanden vor finanzielle – und damit meist auch menschliche – Probleme stellen. Gut, dass die Gemeinden rund um den Tegernsee aushelfen können.

Bedürftige können auf unbürokratische Soforthilfe aus den Rathäusern zählen
Bedürftige können auf unbürokratische Soforthilfe aus den Rathäusern zählen.

Bedürftige, Notleidende oder in Not Geratene gibt es rund um den Tegernsee. Ihnen zu helfen, ist für die Gemeindeverwaltungen eine Selbstverständlichkeit, die nicht an die „Große Glocke“ gehängt wird. Michael Hermann, Geschäftsleiter der Gemeinde Bad Wiessee, verfügt – genau wie die weiteren Kommunen – über eine Art “Sozialfonds”, mit dessen Mitteln schnell und unkompliziert geholfen werden kann.

Erbschaften und Spenden von Bürgern bilden die Grundlage für den Fonds, berichtet Hermann. Dabei kann der Spender beziehungsweise Erblasser selbst bestimmen, wofür das Geld verwendet wird. Entweder es wird zweckgebunden eingesetzt oder der Spender lässt den Zweck offen.

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Fonds als diskrete Soforthilfe

Wie hoch die Summe in dem Sozialfonds ist, darüber herrscht sowohl beim Geschäftsleiter als auch bei Kämmerer Franz Ströbel Stillschweigen. Auch wer aus dem Fonds schon etwas bekommen hat, darüber wird der Mantel der Verschwiegenheit gebreitet: Die meisten Bedürftigen wollen anonym bleiben. Und die Gemeinde möchte die Privatsphäre der Betroffenen schützen. Doch Hermann erklärt:

Wir konnten mit den uns zur Verfügung gestellten Mitteln im Sinne des Überlassens schon oft viel Gutes tun.

Auch die anderen Tal-Gemeinden sind äußerst diskret gegenüber den Hilfesuchenden. Was sie eint ist, dass es in jeder Gemeinde Bedürftige gibt – ganz gleich Ob es Opfer von ungünstigen Umständen wie Unfällen, Schicksalsschlägen, höherer Gewalt oder Bränden sind oder ob es um ältere Menschen geht, denen man zum Beispiel eine kleine finanzielle Beihilfe zur Weihnachtszeit zugesteht.

Jede Gemeinde am Tegernsee kann auf einen Sozialfonds zurückgreifen. Diese bestehen jeweils aus Rücklagen außerhalb des eigentlichen Haushalts. Auf den Fonds könne man jederzeit zugreifen, so Kassenleiter Georg Dorn von der Gemeinde Gmund. Details werden im Rahmen des Jahresberichts veröffentlicht. Das Landratsamt prüft außerdem regelmäßig die Richtigkeit des Zahlenwerks.

Stille Helfer für bedürftige Bürger

Auf die beiden Bankkonten, auf die Spender ihr Geld überweisen können, weist die Gemeinde Waakirchen regelmäßig in ihrem Gemeindeblatt hin. “Bürger und Gewerbetreibende zahlen laufend und gut darauf ein”, sagt Kämmerer Anton Demmelmeier.

Die Hilfen werden benötigt. Aus den Töpfen werden unregelmäßig Bedürftige unterstützt. Hilfe nach Wohnhausbrand, Zuschüsse zu Heizungskosten beziehungsweise Kauf von Heizmaterial, Unterstützung von einkommensschwachen Eltern, wenn ihr Kind ins Schullandheim oder ins Skilager der Schule fährt, Unterstützung von Familien, bei denen ein Familienmitglied einen schweren Unfall mit bleibender Behinderung hatte, nennt er als Hilfsfälle.

Die Sozialfonds der Gemeinden rund um den See haben sich als “Stille Helfer” bewährt. Dank reger Spenden können die Gmunder mit 55.000 Euro auf einen gut gefüllten Topf zurückgreifen. In der Gemeinde Kreuth befinden sich derzeit 3.000 Euro in dem Fonds, wie Sabine Dirigl berichtet. Die anderen Verwaltungen wollten sich zu der genauen Höhe ihrer Hilfskonten nicht äußern.

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