Die Spendenaffäre um die Sparkasse, ihren Ex-Vorstand Georg Bromme und den Aufsichtsratsvorsitzenden Jakob Kreidl schlugen nicht nur im Landkreis Miesbach – sondern auch darüber hinaus – hohe Wellen. Rathäuser und Privathäuser der Bürgervertreter werden im Zuge dessen von der Staatsanwaltschaft durchsucht. Bei den Bürgern sinkt das Vertrauen.
Auf der anderen Seite engagieren sich viele Banken sozial und stellen für ehrenamtliche Organisationen und Vereine eine wichtige Geldquelle dar. Auf Leserwunsch gibt die TS heute einen Überblick.
Besonders in die „Kunden von morgen“ wird investiert
Während sich die Postbank laut Sprecher Ralf Palm vor allem bundesweit bei Organisationen, wie „Save the Children“ und „Aktion Mensch“, einbindet, bemühen sich die Kreissparkasse, die Raiffeisenbank, die Hypo-Vereinsbank und die Sparda-Bank vor allem um die Region. Besonders Vereine und gemeinnützige Organisationen sowie Kinder und Jugendliche profitieren im Landkreis Miesbach.
Die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee betätigt sich mit Spenden und Sponsoring in den Bereichen Jugend, Bildungswesen, Kultur, Sport und Umwelt im gesamten Landkreis, erklärt ihr Sprecher Peter Friedrich Sieben. Dabei hat das Engagement viele Facetten. Mit rund 90.000 Euro jährlich unterstützt das Kreditinstitut beispielsweise die Musikschule im Tegernseer Tal und im Schlierach-Leitzachtal. Die Spenden decken die Mietkosten für Schulungs- und Büroräume.
Kinder und Jugendliche als Schwerpunkt
Darüber hinaus fördert die Bank als Hauptsponsor mit rund 35.000 Euro den Schulschach im Landkreis. Spendengelder fließen zudem in das „Projekt Babyschlafsäcke“ auf der Kinderstation in Agatharied und einen Katzenhilfsfonds des Tierschutzvereins Tegernseer Tal, weiß Sieben. Finanziell unterstützt die Sparkasse auch das Pop- und Rockzentrum Oberbayern in Otterfing. Zu Luft und Wasser beteiligt sich die Sparkasse an laufenden Kosten im Landkreis: Hagelflieger und technische Anlagen der Wasserwacht Bad Wiessee bleiben so in Schuss.
Der Verbund der Raiffeisenbanken in Gmund, Miesbach und Holzkirchen-Otterfing fördert seit 2005 den KlinikClowns e.V., sagt Gisela Wahl von der Raiffeisenbank Gmund. Rund 7.500 Euro kamen 2014 für die KlinikClowns zusammen, um Kinder im Krankenhaus Agatharied zum Lachen zu bringen. Vereine, Schulen und Pflegebedürftige sowie die Kirche sollen mit den Spenden unterstützt werden, sagt sie.
Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. Das ist die genossenschaftliche Idee.
Bei der Hypo-Vereinsbank setzt man auch darauf, dass sich die eigenen Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren. Das bankeigene Credo heißt hier „Ehrensache!“. Der Sprecher der Hypo-Vereinsbank für Südbayern, Markus Block, wohnt selbst in Holzkirchen und engagiert sich als Familiengruppenleiter beim Deutschen Alpenverein.
Wohltaten für Bank und Beschenkte
Frei nach dem Motto „Partizipation leben“ setzt sich die Hypo für Soziales, finanzielle Allgemeinbildung, Kunst und Kultur ein, berichtet Block. 2013 nahm beispielsweise die Rottacher Filiale an der betriebsinternen Weihnachtspäckchenaktion teil und beschenkte Kinder der Gmunder Tafel. Weitere Spenden wurden bei Kunden und Mitarbeitern gesammelt und zugunsten des therapeutischen Reitens am Straußenhof in Waakirchen gesammelt, so Block.
Von den Wohltaten für Vereine und gemeinnützige Organisationen haben die Banken auch etwas von ihrer Freigiebigkeit: Neben steuerlichen Vorteilen erhalten sie bei Scheckübergaben und den Berichten darüber vor allem öffentliche Aufmerksamkeit. So erhalten sie ein positives, soziales Image und werben damit gleichzeitig um neue Kunden.
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