Die Spinne von der Tanke

Super 121 Cent – Super 127 Cent. Unterschiedliche Preisangaben an derselben Tankstelle irritieren Kunden der Wiesseer ARAL-Tankstelle seit langem. Das Transparent von Weißach kommend zeigt manchmal einen anderen Preis an, als die Anzeigetafel von Gmund aus. Doch wie kann das sein?

Zwei Preistafeln - zwei Preise zur selben Zeit
Zwei Preistafeln – zwei Preise zur selben Zeit. Manchmal nur ein Cent Unterschied, manchmal deutlich mehr.

Die Ursachen seien klein und haben acht Beine: Spinnen nisten sich gerne in den rund sechs Meter hohen Transparenten an der Aral-Tankstelle ein. So erklärt das jedenfalls Sepp Killy, Tankstellenbetreiber der Wiesseer ARAL und Kenner der örtlichen Insektenwelt, auf Nachfrage.

Verunreinigungen können Anzeige beeinträchtigen

„Wenn Spinnweben drin sind, passiert es schon mal, dass ein Stricherl hängt“, sagt er. Zwar selten, aber es kommt schon mal vor. Stört ein Spinnennetz oder ein winziges Insekt die sensible Elektronik, stellt sich der Preis unter Umständen nicht mehr so dar, wie er es sollte.

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„Da kann man saubermachen, wie man will“, so Killy. Solche Verunreinigungen seien mit mehr Hygienemaßnahmen nicht zu unterbinden. Selbst reinigen dürfe er das Transparent ohnehin nicht. Es sei zu gefährlich, so hoch zu steigen. Deshalb müsse aus Sicherheitsgründen eine Spezialfirma mit einem Hubwagen anrücken und das Anschlag-Transparent saubermachen. Dann werde auch der Preis wieder korrekt dargestellt.

Dass es zu Preisdifferenzen – in dem Fall im Cent-Bereich – komme, sei bedauerlich, meint er. Verbindlich für Kunden sei aber immer der Preis an der Zapfsäule – und nicht der an der Tafel. Und in der Zapfsäule könne es auch keine Verunreinigung durch Insekten geben, beruhigt er.

Preisanzeige an der Zapfsäule ist verbindlich

Killy erklärt in dem Zusammenhang auch, wie die Preisanzeigen entstehen. „Das wird automatisch vom Konzern aus gesteuert, der BP ARAL AG“. Dort werden die Preise ins System eingestellt und mit einer Uhrzeit hinterlegt. Ist die Uhrzeit erreicht, so erscheint der aktuelle Preis an den Transparenten und Sekunden später am Belegdrucker der Kassenkraft und an der Zapfsäule. Dieser Preis ist dann rechtsverbindlich.

Dass der Preis an der Zapfsäule verbindlich ist, bestätigt auch die ARAL-Zentrale. Der Pressesprecher, Detlef Brandenburg, bedauert Fehler wie den in Bad Wiessee. Es komme zum Glück nicht oft vor, dass ein Preis fehlerhaft angezeigt werde:

Normalerweise funktionieren diese Tafeln einwandfrei. Im Einzelfall kann jedoch ein Defekt auftreten.

Sollten wirklich einmal – wie in Bad Wiessee – Verunreinigungen auftreten, so sollten die einzelnen Tankstellenbetreiber den Fehler sofort beheben. „Das sollte kein Dauerzustand sein – es ist nicht im Sinne von ARAL Deutschland, den Kunden in die Irre zu führen.“

Auch Sepp Killy hat kein Interesse daran, Kunden in die Irre zu führen. Davon hätte er im übrigen auch wenig. Denn das Geld wird woanders verdient. Die Händlermarge beim Sprit ist recht gering. Gewinn gibts nur im Shop. Und der laufe in Wiessee sehr gut.

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