In der Nacht von Freitag auf Samstag erreichte das Thermometer seinen Tiefpunkt von Minus 24 Grad. Nicht nur ganz Bayern bibberte, sondern vor allem auch die Holzkirchner Flüchtlinge in der Traglufthalle am Moarhölzl. Denn wie berichtet, fiel dort die Heizung aus. Auch die Zusatzheizung streikte.
Der Traglufthallenanbieter Paranet gab auf Nachfrage an, dass das Landratsamt Miesbach den falschen Diesel tankte und deshalb die Heizung nicht mehr funktionierte. Raphael Hock, Assistent der Geschäftsleitung der Firma Paranet erklärte auf Nachfrage:
Unglücklicherweise war die Zusatzheizung in Holzkirchen in der Nacht vom 06. auf den 07. Januar nicht betriebsbereit. Dies war dadurch bedingt, dass der für die Energieversorgung, und damit auch für die Betankung der Aggregate zuständige Landkreis, kein Winter-Diesel getankt hatte sondern normalen Diesel, welcher bei circa Minus 10 Grad einfriert und sulzig wird. Aus diesem Grund konnte die Kraftstoffpumpe keinen Kraftstoff in das Heizaggregat pumpen. Das Gerät sprang nicht an.
In der Nacht auf Samstag und den darauffolgenden Tagen sei das Team von Paranet „nahezu pausenlos im Einsatz“ gewesen, so Hock. Auch die Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und des Technischen Hilfswerks (THW) waren vor Ort, um normale Temperatur in der Halle wieder herzustellen.
Paranet ist Schuld
Doch das Landratsamt Miesbach dementiert jetzt den Vorwurf einer falschen Betankung und spricht von einem “Konstruktionsfehler”, den die Firma Paranat zu verschulden hat. In der offiziellen Erklärung der Behörde heißt es:
In der Öffentlichkeit wurden Vermutungen laut, Grund für das Versagen der Heizung wäre eine Fehlbedienung gewesen, also ein Tanken des falschen Betriebsstoffes. Diese unbelegten Spekulationen haben sich als unwahr erwiesen […] Die Betankung erfolgte durch das Landratsamt mit Winterdiesel entsprechend der geltenden europäischen Norm […] Der tatsächliche Grund für den Ausfall des seitens der Firma Paranet vorgehaltenen Zusatzheizgerätes ist die mangelnde Betriebstauglichkeit bei sehr kalten Außentemperaturen.
Eine Betriebssicherheit – auch mit normgerechtem Winterdiesel – wäre bei den Temperaturen von Freitagnacht nur mit einer Vorrichtung zur elektrischen Kraftstoffvorerwärmung zu gewährleisten gewesen, so Nemitz weiter. Diese Vorrichtung fehlte jedoch konstruktionsbedingt.
Das Heizgerät sei darüber hinaus ungeschützt im Freien aufgestellt und nicht isoliert, so das Landratsamt in einer Stellungnahme. Die entstandenen Einsatzkosten wolle man nun der der Firma Paranet als Verursacher in Rechnung stellen.
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