Parken – zahlen – wandern

Neben Rottach-Egern ist Gmund bislang die einzige Talgemeinde, die an ihren Wanderparkplätzen keine Gebühren verlangt. Doch damit ist jetzt Schluss. Die Gemeinde will sich einen Teil der anfallenden Pachtkosten künftig von den Wanderern zurückholen.

Auch hier werden Wanderer künftig zur Kasse gebeten
Auch hier werden Wanderer künftig zur Kasse gebeten.

Kostenlos parken und dann auf den Berg gehen oder losradeln ‒ das können die Bürger nicht in allen Kommunen im Tal. Kreuth, Bad Wiessee und Tegernsee verlangen Gebühren von den Besuchern. Auch die Gmunder Gemeinderäte befassten sich in ihrer jüngsten Sitzung mit dem Thema Parkgebühren.

Gmunder wollen sich Tourismusausgaben zurückholen

Es war eine kurze Debatte am gestrigen Abend. Das Thema ist für die Gmunder auch nichts Neues. Denn schon seit etwa ein bis zwei Jahren keimt das Ganze immer mal wieder auf. In der Sitzung ging es um einen Grundsatzbeschluss: „Wollen wir Parkgebühren einführen oder nicht?“ Detaildiskussionen wurden bewusst ausgespart.

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Konkret ging es um drei Parkplätze: den im Ortsteil „Gasse“, den vor allem Wanderer benutzen, die auf die Neureuth möchten. Den zwischen Kaltenbrunn und Gmunder Bahnhof am Bahnübergang. Hier parkt man vor allem, wenn man an den See will. Und den Parkplatz in Gmund-Seeglas, der häufig von Radlern als „Station“ benutzt wird, um von hier eine Tour zu beginnen. „Das sehen wir daran, dass die schon morgens um neun da stehen, wenn eigentlich keiner zum Wirt will“, so ein Einwand in der Sitzung.

Eine sechsstellige Summe gibt Gmund laut Geschäftsleiter Florian Ruml für den Tourismus aus. Auch Pachtgebühren für die Parkplätze fallen an, da nicht jeder Platz der Gemeinde gehört. Da sei es legitim, sich einen Teil des Geldes wieder zurückzuholen, ist sich der Gemeinderat sicher. Denn die Plätze wollen auch instandgehalten werden. Und das kostet.

Ab Frühjahr kostet das Parken

Das Abstimmungsergebnis war dann auch relativ klar: Mit elf zu fünf Stimmen sprachen sich die Räte für die Einführung von Parkgebühren an diesen drei Plätzen aus.

„Jetzt kann die Verwaltung tätig werden“, sagt Geschäftsleiter Florian Ruml. Sie wird Angebote für Parkautomaten einholen und sich bei anderen Gemeinden nach der Gebührenhöhe dort erkundigen. Ob es einen Einheimischenrabatt geben wird – wie bei anderen Gemeinden rund um den See – oder Gäste mit TegernseeCard kostenlos parken dürfen, wurde noch nicht beschlossen.

Bei den Gebühren beziehungsweise Vergünstigungen gibt es zwischen den Talgemeinden deutliche Unterschiede. Während in Tegernsee alle zahlen müssen, können Touristen mittels der TegernseeCard kostenlos parken, aber die Einheimischen müssen fürs Parken bezahlen.

Die Kreuther dagegen werden per Einheimischenkarte entlastet. Sie können für 30 Euro im Jahr Sommer wie Winter die Parkplätze im Gemeindegebiet nutzen. Gmunds Geschäftsleiter verwies in Sachen Details auf eine der nächsten Gemeinderatssitzungen. Erst einmal soll die Verwaltung aktiv werden. Dann kommt das Thema detailliert nochmal in den Sitzungssaal. Ab Frühjahr ist damit zu rechnen, dass auf den Parkplätzen Automaten stehen werden.

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