Stefano Pilato ist ein italienischer Künstler aus der Toskana und vor allem bekannt für seine individuellen Fisch-Skulpturen, die seit beinahe 25 Jahren fester Bestandteil der italienischen Kulturszene sind.
Doch wer jetzt an Keramik und Kitsch denkt, liegt falsch. Denn Pilato ist ein wahrer Recycling-Meister und verwandelt Müll zu Kunst. Dabei sammelt er alles auf, was ihm das etruskische Meer so heranspült. In erster Linie Holz. Das setzt er dann mit anderen Materialien und Alltagsgegenständen, wie Bürsten, Espressofilter, Zangen, alte Kleiderbügel oder Kronkorken zusammen und bastelt daraus individuelle Skulpturen. Pilato:
„Ich sammle Dinge auch vom Boden auf, wenn ich denke, sie könnten zu einem Fisch passen“
Zu Eröffnung seiner Vernissage “pesce fresco” (frischer Fisch) lud er jetzt am Freitag in das Restaurant “Terra” ein, zu der rund 40 Gäste kamen. Körper und Gesicht, also Form und Ausdruck der Meerestiere sehen verblüffend echt aus. Denn: „Ich studiere die echten Fische genau, bevor ich ans Werk gehe“, erklärt der Künstler.
„Moby Dick“ als Wandskulptur
Der Körper ein Stück Holz, das Gesicht Metall, Flossen aus Aludosen und eine Zahnreihe aus einer alten abgeschnittenen Bürste. Dass es sich bei diesem Fisch um eine Forelle handelt, sieht der Betrachter sofort. Ein paar Schritte weiter stößt man auf einen Filmklassiker. Moby Dick – der gefährliche Wal von einst, friedlich an der Wand hängend.
Sein wuchtiger Körper aus Holz ist weiß gestrichen, der Mund geöffnet, mit seinem Auge aus einer großen Glaskugel blickt er wach und munter in den Raum. Auch hier schafft es Pilato trotz Materialmix den Eindruck eines lebendigen Fisches zu vermitteln. Mit demselben Prinzip des Recycelns fertigt der Künstler nicht nur Fisch-Skulpturen an, sondern auch Installationen, Lampen, Spiegel und Bühnenobjekte.
Nicht nur den Holzkirchner gefällt diese Art von Kunst in ihrem Ort. Antje Kaiser aus Bremen erzählt: „ Ich besuche gerade eine Freundin, die mich mit zu dieser Vernissage genommen hat. Ich dachte bei Fisch-Skulpturen an getöpferte und lackierte Fische. Ich bin sehr überrascht, wie modern und dennoch bodenständig die Fische aussehen.”
Über 20 Kunstwerke, darunter auch Seepferdchen und Krebse, gibt es in der Ausstellung zu sehen. Diese ist noch bis zum 22. März (täglich ab 18 Uhr) geöffnet.
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