Im Hotel Zur Post in Bad Wiessee herrschte heute Nachmittag reger Kinderwagenverkehr. Die neuen Wiesseer Erdenbürger von 2014 – 32 an der Zahl – waren mit ihren Eltern erschienen, um den „Tauftaler“ aus der Hand des Bürgermeisters in Empfang zu nehmen. Auch ihre älteren Geschwister waren traditionsgemäß mit dabei.
Die Gemeinde ist im vergangenen Jahr um 19 Mädchen und 13 Jungen reicher geworden. Sie alle bekamen den Tauftaler aus Silber und eine CD mit Schlafliedern geschenkt, über die sich auch die Eltern freuten. „Wir begrüßen die neuen Bürger ganz herzlich“, sagte Peter Höß zu Beginn, „und wünschen ihnen viel Glück und Gesundheit in ihrem Leben.“
Geschenke gab es auch von der Feuerwehr Bad Wiessee: Brandschutzmelder für die Kinderzimmer. Mit dieser Aktion, die im letzten Jahr zum ersten Mal stattgefunden hatte, wollten sie die Eltern für die Wichtigkeit des Brandschutzes sensibilisieren.
Gute Rahmenbedingungen für Familien
Angesichts der hohen Geburtenrate im Vorjahr gibt es in Bad Wiessee allen Grund zur Freude. Einen ähnlich hohen Wert gab es zuletzt im Jahr 2009 mit 34 Geburten. 2014 konnte die Gemeinde immerhin 24 Neubürger willkommen heißen. Nach dem Grund für den aktuellen Anstieg befragt, antwortete der Bürgermeister:
Bei uns sind mit dem Kindergarten und der Kinderkrippe die Rahmenbedingungen für Familien gut.
Die Gemeinde sei dabei, diese Bedingungen weiter zu verbessern. Inzwischen würden bereits 70 Kinder in der Mittagsbetreuung verpflegt. Und man arbeite weiter an Unterstützungsangeboten für Eltern, versprach Höß. Es sei angesichts der hohen Lebenshaltungskosten in der Region mittlerweile zum Normalfall geworden, dass beide Elternteile arbeiteten.
Zweizügige Grundschule 2020?
Dass sich der Bürgermeister über die Zuwachssteigerung besonders freut, hat einen handfesten Hintergrund, wie er erklärt: „Wenn die Kinder hier zur Schule gehen und vielleicht noch zwei, drei weitere zuziehen, würden wir zwei Grundschulklassen zusammenbringen. Die hätten dann jeweils 16 oder 18 Schüler und könnten damit optimale Lernbedingungen bieten.“
Noch verbringen die jüngsten Wiesseer Bürgerinnen und Bürger die meiste Zeit ihres Tages schlafend. Doch soll schon jetzt an ihre Zukunft gedacht werden. Die Tauftalerüberreichung ist daher stets auch ein Treffpunkt zum Kennenlernen. Eine weitere Möglichkeit für die Eltern, Netzwerke zu bilden, sich auszutauschen und einander zu unterstützen.
Auch die Feuerwehr könne Nachwuchs gebrauchen, so Höß, der damit nicht nur die 13 männlichen Neugeborenen ansprach, sondern auch deren Väter. Zudem binde das Engagement in örtlichen Vereinen die Menschen stärker in das Gemeindeleben ein. Dabei entwickelten sich nicht selten sogar Freundschaften fürs Leben.
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