Die Kriminalität im Raum Holzkirchen ist deutlich gestiegen. Negatives Vorbild ist dabei die Marktgemeinde selbst. Mit insgesamt 1.190 Straftaten hat Holzkirchen fast sieben mal so viele Straftaten zu verzeichnen wie die nächste Gemeinde Weyarn (177).
Das liegt vor allem an einigen Holzkirchner Besonderheiten: Im Gegensatz zu den Nachbargemeinden hat Holzkirchen viele Schulen sowie einen Bahnhof. Bemerkenswert ist auch die hohe Zahl an Straftaten bei Gemeinden, die an der Autobahn liegen. Hier sind es laut der Polizei vor allem Durchreisende, die die Zahl der Straftaten nach oben treiben.
Aggression unter Asylbewerbern
Hervorstechendstes Merkmal war in Holzkirchen aber in der jüngsten Vergangenheit die Traglufthalle. Durch die Unterbringung von zeitweise 190 Menschen an einem Ort war offenbar auch das Aggressionspotenzial besonders hoch. Während es in den anderen Unterkünften ruhig zuging, fand der Großteil der 141 Polizeieinsätze in Zusammenhang mit Asylbewerbern in der Holzkirchner Traglufthalle statt.
Dabei ging es in erster Linie um Körperverletzung. Bis auf einen Fall, bei dem ein Asylbewerber zwei Frauen niedergeschlagen hatte, verletzten sich die Bewohner dabei untereinander. Insgesamt stellen nicht-deutsche Tatverdächtige mit 44,1 Prozent einen verhältnismäßig hohen Anteil an den Verdächtigen. Hierzu zählt die Polizei aber nicht nur Asylbewerber, sondern auch Touristen sowie Straftäter, deren Wohnsitz außerhalb des Landkreises liegt. Im Gegenzug hat aber auch der Rechtsextremismus wieder zugenommen, wie die Polizei erklärt.
Einbrüche gehen stark zurück
Mit knapp 200 Straftaten ist außerdem die Zahl an Delikten im Zusammenhang mit Drogen ausgesprochen hoch. In aller Regel handelt es sich dabei aber um kleine Mengen Cannabis. Ebenfalls angestiegen sind die Diebstähle im Raum Holzkirchen. Aufgrund des verstärkten Fokus der Polizei konnten aber wenigstens die Wohnungseinbrüche reduziert werden: sie gingen im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent zurück.
Ansteigend ist hingegen die Kriminalität im Internet. Vor allem Opfer, die im Internet Betrügern auf den Leim gegangen sind, meldeten sich bei der Polizei. Hier ist es für die Beamten vor Ort besonders schwer, die Täter zu ermitteln. Ein weiteres Problem ist Cybermobbing unter Jugendlichen.
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