„Es ist das richtige Zeichen, unserem Vorstandsvorsitzenden gerade zum jetzigen Zeitpunkt unser Vertrauen auszusprechen. Er hat den Reformkurs der Sparkasse maßgeblich initiiert und stellt das Haus gemeinsam mit dem Verwaltungsrat auf ein solides Fundament“, so sieht es Landrat Wolfgang Rzehak, der gleichzeitig auch Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse ist.
Aufgrund der Untersuchungen zur Spenden- und Sponsoringpraxis war im Vorfeld in den Gremien und Fraktionen ausführlich über die anstehende Verlängerung gesprochen worden. Vor allem die laufenden Ermittlungen gegen Verwaltungsräte und Vorstandsmitglieder der Sparkasse sind derzeit ein heißes Eisen. Dabei wurde Mihalovits intern immer als Reformer gesehen, der bereits kurz nach seinem Amtsantritt vor drei Jahren angedeutet hatte, dass das Bankinstitut vor großen Herausforderungen stehe.
Doch wie groß die Probleme sein würden, das hätte sich auch der heute 45-Jährige nicht träumen lassen. Und die Hiobsbotschaften haben auch in der jüngsten Vergangenheit nicht nachgelassen. Erst vor sechs Wochen wurden in einer großangelegten Aktion der Münchner Staatsanwaltschaft die Wohnsitze des früheren Landrats Jakob Kreidl, des ehemaligen Sparkassen-Chefs Georg Bromme sowie von zahlreichen ehemaligen Verwaltungsräten durchsucht.
„Die Vertragsverlängerung war nötig“
Kommt also die Personalie Mihalovits zur Unzeit? Nein, heißt es aus dem Landratsamt. Man habe gar keine andere Wahl gehabt, als jetzt über die Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden zu beraten. Seit dem 1. April 2012 steht Martin Mihalovits an der Spitze der Bank. Bis zum 31. Dezember 2015 läuft noch sein Vertrag. Laut Sparkassengesetz muss jedoch der Träger des Geldinstituts spätestens sechs Monate vor dem Ende des Kontraktes erklären, ob er mit dem alten oder einem neuen Chef weitermachen will.
Die Entscheidung des Kreistags sei dabei klar für den alten und neuen Vorstandsvorsitzenden ausgefallen. So betont Landrat Wolfgang Rzehak, dass Mihalovits in der Sparkasse großartige Arbeit geleistet habe. Spenden und Sponsoring seien unter seiner Führung auf ein angemessenes Maß beschränkt worden. Die Mitarbeitermotivation sei so hoch wie nie. Und Rzehak stellt mit Blick auf die vielen Kritiker im Landkreis klar:
Wir wollen den derzeitigen Konsolidierungskurs der Sparkasse weiterführen.
Es müsse alles dafür getan werden, die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee als verlässlichen Partner für das heimische Handwerk, den Mittelstand und die Wirtschaft insgesamt zu erhalten. Und das, so hört man aus dem Kreis der Fraktionen, traut man in der derzeitigen Situation nur dem bisherigen Vorstandschef zu.
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