Rottacher Traditionsbetrieb schließt

Nach 37 Jahren „Foto Huber“ in Rottach-Egern hat sich Betreiber Ulf Huber dazu entschlossen, den Betrieb zu schließen. Gründe gab es dafür verschiedene. Dabei wird der Abschied dem Fotografenmeister schwer fallen. Immerhin arbeitet er seit 56 Jahren in seinem Beruf.

Foto Huber in Rottach wird es bald nicht mehr geben
Foto Huber in Rottach wird es bald nicht mehr geben.

Seit rund 37 Jahren kümmert sich der Traditionsbetrieb Foto Huber in Rottach-Egern um die Wünsche seiner Kunden. Egal ob Hochzeiten, Events oder Werbung – Fotografenmeister Ulf Huber hatte schon alles vor seiner Linse.

„Ich habe alles fotografiert, was es zu fotografieren gab“, erzählt er stolz. Vom chinesischen Minister über den deutschen Bundespräsidenten, bis hin zu Künstlern und Stars wie Tina Turner – Huber bekam sie alle vor die Kamera.

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Nach gut 56 Jahren im Fotogeschäft schließt der Rottacher im Juni seine Pforten und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Grund für die Entscheidung war zum einen sein Alter, aber auch die digitale Technik und die damit einhergehende rückläufige Kundenfrequenz habe ihn in seinem Beschluss bestärkt.

Wenn die Kunden ausbleiben

Ulf Huber musste feststellen, dass die neue Smartphone-Generation kaum noch in Fotoläden geht: „Heutzutage hat die Wertschätzung für Qualität insgesamt stark nachgelassen.“ Viele wüssten gar nicht mehr, wie ein gutes Foto aussieht, weil sie nur noch mit ihren Smartphones Fotos machten und diese teilweise einfach auf Papier ausdruckten. Bildqualität Fehlanzeige.

Die Filmkäufer von früher bleiben in diesen Tagen aus. Zu guten Zeiten hat Huber täglich 25 bis 60 Filme verkauft. Heute seien es im Jahr nur noch etwa 150. Die digitale Technik und die sinkenden Preise für Kameras und Speicherkarten haben das Fotogeschäft mitverändert.

Huber ist sich jedoch sicher: „Die Fotografie stirbt nicht aus. Fotografiert wird so viel wie noch nie.“ Nur in ein Fotofachgeschäft kommt eben meist nur noch die ältere Generation. Die Jungen seien oft stark vorinformiert durch das Internet und kämen meist nur noch für Bewerbungsfotos.

Ulf Huber verabschiedet sich nach 56 Jahren aus dem Fotogeschäft
Ulf Huber verabschiedet sich nach 56 Jahren aus dem Fotogeschäft.

Huber geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge in den Ruhestand. Denn natürlich hängt sein Herz sehr an diesem Beruf. Immerhin ist er schon in der sechsten Generation Fotograf, es war und ist sein Traumberuf.

Ich kann nur positiv denken. Ich durfte so schöne Stunden erleben und hatte immer viel Freude an meinem Beruf.

Einen Nachfolger für den Laden gebe es jedoch nicht. „Ich habe aber auch nicht bewusst nach einem gesucht“, so Huber. Er wird auch weiterhin in anderer Art und Weise fotografisch tätig sein. Beispielsweise verwaltet er noch das Archiv. Seine Kamera nimmt Huber auch künftig überallhin mit. Denn Fotomotive warten hinter jeder Ecke.

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