Im Gemeinderat herrschte große Einigkeit: Die Unterhaltung der Parkplätze kostet Geld – also sollte man sich von den Benutzern etwas zurückholen. Auf dem Parkplatz im Ortsteil „Gasse“, dem zwischen dem Bahnhof und Kaltenbrunn und dem in Gmund-Seeglas wird das Parken fortan kostenpflichtig.
Lange diskutierte der Gemeinderat, wie genau die Gebühren ausgestaltet werden sollten. Schließlich einigte man sich mit großer Mehrheit: Es soll eine einheitliche Regelung für alle drei Parkplätze geben. Überall wird die erste Stunde kostenfrei bleiben. Bis zu drei Stunden kosten zwei Euro. Für alle Parkdauern, die darüber hinausgehen, werden drei Euro verlangt. Das entspricht dann faktisch einem Tagesticket.
Außerdem sollen Saison- und Jahreskarten verfügbar sein, die voraussichtlich 20, beziehungsweise 35 Euro kosten werden und dann im Rathaus erhältlich sind. Auf diesen Karten muss das Auto-Kennzeichen angegeben werden, sie werden voraussichtlich nicht übertragbar sein. Mitarbeiter von Betrieben, die an die Parkplätze angrenzen, sollen Freikarten erhalten.
Kosten in Gmund unter dem Schnitt
Die Gebühren in Gmund liegen in etwa gleichauf mit denen der Gemeinde Kreuth und deutlich unter denen der restlichen Talgemeinden. In Rottach und Wiessee kostet jede halbe Stunde 50 Cent, Tageskarten gibt es ab fünf Euro. Eine Monatskarte in Rottach kostet 30 Euro.
In den fünf Talgemeinden gibt es jetzt also fünf unterschiedliche Konzepte. Florian Ruml, Geschäftsleiter der Gmunder Verwaltung, begründete das damit, dass die örtlichen Gegebenheiten mitunter stark voneinander abweichen. „Es gibt ja auch keine einheitlichen Unterhaltungskosten für die Parkplätze“, erklärte er.
Die Gebühren hätten zudem eine Steuerungsfunktion, sagte Georg Rabl von den Freien Wählern: „Dort, wo es teurer ist, parken weniger Leute.“ So könnte vielleicht auch etwas gegen die Dauerparker getan werden, die Flächen oft tagelang blockieren.
Automaten: Solarenergie und kein Wechselgeld
Die Automaten, an denen die Tickets erhältlich sein werden, geben kein Wechselgeld. Die Technik dafür wäre nach Angaben der Verwaltung sehr kostenintensiv und außerdem störanfällig. Eine Kartenzahlung wird nicht möglich sein, Besucher sollten das Geld also passend dabei haben.
Da die Parkplätze über keine Stromversorgung verfügen und eine Erschließung erhebliche Kosten verursachen würde, sollen die Automaten über Solarzellen versorgt werden. „Damit sparen wir auch langfristig“, so Rabl.
Laut Florian Ruml lägen der Gemeinde für diese Automaten bereits verschiedene Angebote vor. Alle Unternehmen behaupteten, dass die Stromversorgung auch bei schlechtem Wetter gewährleistet sei. Die Angebote wurden nicht-öffentlich diskutiert.
Ruml sagte, die Verwaltung werde bis zur nächsten Sitzung einen Satzungsentwurf vorbereiten, über den der Gemeinderat erneut abstimmen müsse. Mit einer Ablehnung ist allerdings nicht zu rechnen, das wurde aus den Beratungen ersichtlich.
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