Der Container steht vor dem Eingang zum Tischtennisraum. Der Sichtschutz zum Hartplatz ist angebracht. Die Toiletten und Duschräume riechen frisch geputzt. So präsentierten sich heute die Räume neben der Grundschule in Waakirchen. Hinein dürfen allerdings nur Befugte.
Asylbewerber trudeln in Waakirchen ein
Wie berichtet, sollen 20 Asylbewerber übergangsweise im Untergeschoss der Waakirchner Turnhalle untergebracht werden. So lange, bis Wohncontainer in ein paar Monaten aufgestellt werden, in die die Asylbewerber dann umziehen sollen.
Zwei junge Männer sitzen in dem Tischtennisraum und beschäftigen sich gerade mit ihren Handys. Betreut werden die beiden, die wohl aus Mali stammen, von Mitarbeitern des Landratsamtes. Mit den Neuankömmlingen ins Gespräch zu kommen, ist – zumindest vorerst – nicht erwünscht, ebenso keine Fotos.
Immerhin erfahren wir, dass eigentlich fünf weitere Männer – angeblich Senegalesen – in Waakirchen angekommen waren. Diese seien aber gleich wieder abgereist, wie Bürgermeister Sepp Hartl bestätigte. Die Gründe dafür sind nicht bekannt. Die beiden verbliebenen jungen Männer sprechen laut Bürgermeister Sepp Hartl gutes Englisch und wirken recht gebildet.
Hilfsbereitschaft ist groß
Als sie heute Vormittag ankamen, erwartete sie eine erste Mahlzeit, angeliefert von der Metzgerei Killer, sowie ein Willkommenspaket vom EDEKA um die Ecke. „Wir haben uns bei Rolf Ziesing, dem Koch in der Tegernseer Gymnasiums-Mensa, erkundigt, was gut bei den Leuten ankommt“, berichtete Hartl. Eine Fußball-Jahreskarte für den hiesigen FC sowie Busfahrkarten wurden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Ansonsten wolle man die beiden aber erstmal ankommen lassen.
Für den Samstag ist geplant, mit ihnen zu EDEKA zu gehen, um den Lebensmittelmarkt zu erkunden. So sollen sich die Asylbewerber zukünftig selbst versorgen können. Ein Container vor dem Eingang zum Tischtennisraum dient als Waschraum für Wäsche und als Küche, um Mahlzeiten zuzubereiten.
26 Waakirchner und Schaftlacher haben sich inzwischen gemeldet, bei der Betreuung und Integration der Neuankömmlinge mitzuhelfen. Am vergangenen Donnerstag waren sie vom Integrationsbeauftragten Max Niedermeier in ihre Aufgaben eingeführt worden. Fragen konnten geklärt, Tipps mit nach Hause genommen werden.
„Sechs weitere müssten noch kommen“, so Gabriele Dorby vom Miesbacher Landratsamt auf Nachfrage. Aus den Heimatländern Senegal, Syrien, Mali und Eritrea. Auch wenn die Herausforderung, die Männer in den Ort zu integrieren, groß ist – die Freude bei Sepp Hartl ist es auch. Kann er doch viele seiner Bürger mit großem Interesse hinter sich wissen.
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