Die Münchner Bayernkaserne dient als Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber, doch nun droht ihr eine starke Überlastung. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind bereits über 44.400 Asylsuchende nach München gekommen. Zuletzt lag die Zugangsrate bei durchschnittlich 400 Personen pro Tag. Daher musste die Regierung von Oberbayern den Notfallplan aktivieren und Außenstellen einrichten – dazu gehört nun auch die Stadt Miesbach.
Vorübergehend sollen in der Staatlichen Berufsschule etwa 200 Asylbewerber untergebracht werden. Die ersten 100 Personen werden am Sonntag erwartet, davon jeweils die Hälfte am Mittag und am späten Nachmittag. Am Montag sollen dann weitere 100 Asylbewerber eintreffen.
Rzehak: „Alle haben sich bestmöglich vorbereitet“
Um alle Abläufe möglichst reibungslos zu gestalten, haben die Mitarbeiter und Helfer bereits Probeläufe durchgeführt. Auch wurde vor der Halle schon ein Zelt errichtet, das als Aufenthaltsbereich und Ankunftszentrum dienen wird. Vor Ort werden nicht nur ein Caterer, sondern auch Feuerwehrkräfte aus dem Landkreis und die Polizei sein. Zudem übernimmt das BRK das medizinische Erstscreening.
Landrat Wolfgang Rzehak findet: „Alle haben sich im Rahmen der widrigen Umstände bestmöglich vorbereitet. Mein ausdrücklicher Dank gilt der Stadt Miesbach, der Schulleitung, den Mitarbeitern des Landratsamts, die sich freiwillig gemeldet haben, und natürlich den ehrenamtlichen Helfern, die ohne zu zögern ihre Hilfe zugesichert haben“, so Rzehak.
Landratsamt übernimmt umfassende Versorgung
Die asylrechtliche Erfassung soll bereits am ersten Tag abgeschlossen sein. Danach werden die Neuankömmlinge gruppenweise zu Gesundheitsuntersuchungen ins Krankenhaus Agatharied gebracht. Das Landratsamt kümmert sich anschließend um die weitere medizinische Untersuchung sowie um Verpflegung, Versorgung und soziale Betreuung der Asylbewerber.
Die Turnhalle in Miesbach soll die 200 Asylbewerber für vier bis sechs Wochen beherbergen. Für die Zeit danach werden noch Anschlussunterbringungen gesucht. Ob dann auch das Tal neue Flüchtlinge zugewiesen bekommt, steht laut Landratsamt noch nicht fest. Obwohl die Außenstelle geschlossen wird, sagt Stefan Köck, Abteilungsleiter für Asylangelegenheiten im Landratsamt: „Eine neuerliche Aktivierung der Standorte ist nicht ausgeschlossen, das gilt auch für Miesbach.“
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