Seit März dieses Jahres ist es offiziell: Georg Overs, seit 2006 Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, hängt seinen Posten an den Nagel. Bereits Ende des Jahres läuft sein Vertrag bei der TTT aus. Overs verlässt dann das Tegernseer Tal für eine andere Urlaubsdestination. Seine berufliche Zukunft sieht er ab Januar 2016 in einer der „attraktivsten Regionen Österreichs“: in Kärnten.
Wie die Lokalzeitung „Kärtner Woche“ damals berichtete, setzte sich Overs gegen 60 weitere Bewerber durch und darf so die Nachfolge des Villacher Tourismuschef Thomas Michor antreten. Rund 70 Bewerber sollen sich bis Ende Mai auch um die Geschäftsführung bei der TTT beworben haben. Mitte Juli fand dann die Vorauswahl statt.
Seitdem ist es um das Auswahlverfahren jedoch still geworden. Die fünf Bürgermeister der Talgemeinden führen die Bewerbungsgespräche hinter verschlossenen Türen. Anastasia Stadler, Gemeinderätin und Vorsitzende des Verkehrsvereins Rottach-Egern, weiß um den aktuellen Stand:
Die Verhandlungen laufen und solange nichts spruchreif ist, kann an die Öffentlichkeit noch nichts herausgegeben werden. Eine engere Wahl wurde bereits getroffen und Bewerber wurden zum Gespräch geladen.
Für den Kreuther Bürgermeister, Josef Bierschneider, hat Overs insgesamt „gute Arbeit“ geleistet. Unnötig behindern wolle ihn deshalb niemand. So habe man ihm anfangs signalisiert, dass er die TTT auch früher verlassen könne – sollte vorzeitig ein geeigneter Nachfolger gefunden sein, erklärt Bierschneider auf Nachfrage. Doch gerade sehe es danach aus, dass Overs die TTT erst zum Jahresende verlassen kann.
Zumal der aktuelle Favorit kürzlich abgesprungen zu sein scheint. Nach Informationen der Tegernseer Stimme, war Peter Nagel, derzeitiger Tourismusdirektor von Garmisch-Partenkirchen, für die Geschäftsführung der TTT angefragt. Auf Nachfrage der TS, war er sich eigentlich darüber klar, dass er die angebotene Stelle auch annehme.
In Garmisch schlug die Nachricht, dass Nagel in eine andere große Urlaubsdestination wechsle, vor zwei Wochen ein wie eine Bombe. „Dann kam mir hier eine derartige Solidarität entgegen, wie sie in der Tourismus-Branche glaube ich beispiellos ist“, so Nagel weiter. Er erntete viel Rückhalt von Politikern und weiteren Entscheidungsträgern. Man habe ihm vor Ort neue Perspektiven aufgezeigt, betont der 48-Jährige.
Die Zeit drängt – die Suche geht weiter
Für Garmischs Tourismusdirektor war dies Grund genug, “doch zu bleiben”, so Nagel gegenüber der TS. Zu den genaueren Umständen der Kontaktaufnahme möchte er sich jedoch nicht äußern: „Es ist ein laufendes Verfahren. Das wäre den anderen Bewerbern gegenüber unfair.“
So geht die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Georg Overs weiter. Für Anastasia Stadler ist klar, dass man „solange die Tinte nicht trocken ist“, nichts öffentlich kommunizieren werde. Obwohl die Gesellschafter zu Beginn des Bewerbungsverfahren klar machten, dass von einer Übergangslösung bei der TTT-Nachfolge abgesehen werden müsse, will sie Josef Bierschneider inzwischen nicht mehr ganz ausschließen. Für Stadler muss gut Ding Weile haben:
Wir sind daran interessiert, die beste Lösung für das gesamte Tegernseer Tal zu finden. Und es ist gut so, wie es gerade läuft.
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