Anfang August sorgte eine Nachricht für Furore: ein angeblich „hundeartiges“ Tier hatte im Landkreis Miesbach eine Schafherde angegriffen. Dabei wurde ein Tier getötet, weitere Schafe wurden verletzt. Festgestellt wurde der Vorfall durch das „Netzwerk Große Beutegreifer“, welches bayernweit Wild- und Nutztierrisse dokumentiert.
“Es kann ein Wolf, Hund oder Fuchs gewesen sein”, erklärte damals eine Sprecherin des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Um ein endgültiges Ergebnis zu bekommen, wurde eine genetische Analyse angeordnet. Inzwischen herrscht Gewissheit über das Raubtier, das Anfang August im Landkreis auf Beutezug ging:
Wie erste Ergebnisse einer vom Landesamt für Umwelt in Auftrag gegebenen genetischen Analyse bestätigen, wurden die Schafe im Landkreis Miesbach in der Nacht vom 6. auf 7. August von einem Wolf angegriffen.
Eines der Schafe lebte nach dem Angriff zwar noch, war aber so schwer verletzt, dass es getötet werden musste. Über den sogenannten „Ausgleichsfonds Große Beutegreifer“ werden die Schäden, die dem Schäfer durch den Wolfsriss entstanden sind, aber zu hundert Prozent ausgeglichen, teilte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) heute mit.
In der Region weiß man derzeit beim LfU von keinen weiteren Sichtungen oder auch Rissen von Nutz- oder Wildtieren durch einen Wolf. „Die Gremien des Wildtiermanagements sowie die Behörden vor Ort“ sind dennoch bereits informiert worden.
Spurensuche am Tatort bringt Hinweise
Die genetische Analyse wurde anhand von Speichelproben untersucht, die die Vertreter des „Netzwerks Große Beutegreifer“ vor Ort gesammelt hatten. Nach aktuellen Erkenntnissen können die Experten den Wolf so der „Südwestalpen-Population“ zuordnen, die in Italien, Frankreich und der Schweiz vorkommen.
Weitere genetische Analysen sollen nähere Informationen zum Geschlecht und der genauen Abstammung des Wolfes ergeben. Beim Landesamt für Umwelt rechnet man in den kommenden drei Wochen mit neuen Erkenntnissen.
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