Seit Beginn des neuen Schuljahres gibt es in der Mittelschule in Hausham eine Übergangsklasse für Flüchtlingskinder. Zwei Jahre lang sollen diese dort auf den Übertritt in eine reguläre Klasse vorbereitet werden. Denn auch die Kinder von Asylbewerbern sind in Deutschland schulpflichtig. Momentan nehmen 16 Schüler am Unterricht teil.
Laut Schulleiter Markus Rewitzer sei damit die Grenze noch nicht erreicht. “Wir können auf circa 20 Schüler aufstocken”, so Rewitzer. Erst dann werde es schwierig. „Ab einer gewissen Schüleranzahl in der Klasse muss man sich überlegen, ob das noch Sinn macht“, sagt er.
Flüchtlingskinder in Bad Wiessee noch ohne Unterricht
Auch in Bad Wiessee gibt es schulpflichtige Flüchtlingskinder, die gerne an einem solchen Unterricht teilnehmen würden. Für die 28 Kinder aus der Talgemeinde Bad Wiessee, die mittlerweile im Haus Rheinland ohne ihre Eltern untergebracht sind, müsse jedoch erst eine weitere Übergangsklasse geschaffen werden.
In Hausham sei nicht genug Platz für alle, erklärt die Asylbetreuerin der Gemeinde, Sissi Mereis. Auch die vier offenen Plätze in Hausham könne man nicht mit den Kindern aus der Wiesseer Einrichtung besetzen. Dazu Mereis:
Man kann nicht einfach vier Kinder nach Hausham schicken und die anderen nicht unterrichten. Da sind die Probleme vorprogrammiert.
Ähnlich problematisch sieht es auch der Schulleiter in Hausham. Den Kindern solle eine Perspektive geboten werden. Rewitzer: „Der Weg geht dahin, dass komplette Schulklassen gebildet werden“.
Kein Platz in Wiesseer Schule
Derzeit wird nach einem Standort für eine weitere Übergangsklasse gesucht. In der Grundschule in Bad Wiessee sei dafür kein Platz, erklärt Michael Herrmann, Geschäftsleiter der Gemeinde: „Das Haus ist komplett belegt.“ Neben der Grund- und Mittelschule seien dort auch der Kinderhort und eine Nachmittagsbetreuung für die Schüler untergebracht.
Die Trägerschaft für die Flüchtlingskinder liegt beim „Verein für Jugend- und Familienhilfen“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Am Donnerstag hat bereits ein erstes Gespräch zwischen Stefan Hagn, Geschäftsleiter des Vereins und dem Landratsamt über die Zukunft der Wiesseer Kinder stattgefunden. Man arbeite an einer gemeinsamen Lösung – heißt es. Das ist zwar mehr als noch vor einigen Wochen, für die Kinder und Jugendlichen aber trotzdem kein zufrieden stellender Zustand.
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